Theoretische Grundlagen zum Shotokan Karate-Do

Meinungen & Erfahrungen

Auf dieser Seite sollen Erfahrungen und Meinungen von Euch für andere Karateka gesammelt werden. Es soll so eine sich ständig erweiternde Themensammlung entstehen. Schreibt einfach etwas über die angegebenen Themen oder sendet mir neue Themen zu.


Kommentar zu einem Thema schreiben

Name*
Email*
Ort
Kyu-/Dan-Grad:*
Thema*
Kommentar*
*) Pflichtfelder
Der Eintrag wird geprüft und erscheint beim nächsten Update hier auf der Seite.
Bei Problemen mit diesem Formular bitte die o.a. Daten als normale EMail zusenden!


Übersicht - Meinungen & Erfahrungen

Die u.a. Themen sind bisher vorhanden. Mit der Zeit werden hier viele neue Themen erscheinen. Ich hoffe Ihr helft mir durch Eure Meinungen und Erfahrungen diese Seite zu füllen. Bitte benutzt das o.a. Formular, um Einträge vorzunehmen.

ThemenEinträge
[1] Gürtelprüfungen: lästiges Übel oder positive Erfahrung? 27
[2] Gewaltverhalten: wird es durch Karate-Do gesteigert? 12
[3] Verschiedene Kampfkünste: kann man sie gleichzeitig trainieren? 24
[4] Trainingswochenstunden: wieviele sind optimal? 8
[5] Sommerpause: Entspannung oder weiterhin Training? 4
[6] Ab welchem Alter kann man Karate-Do trainieren? 13
[7] Erste Hilfe - sinnvoll oder nicht? 3
[8] Hohes oder niedriges Verletzungsrisiko im Karate-Do? 6
[9] Bietet Karate-Do genügend Selbstverteidigung? 21
[10] Sind Lehrgänge eine sinnvolle Ergänzung zum Training? 4
[11] Mit einer Behinderung trainieren? 3
[12] Gibt es eine Phase in der ein Karateka an das Aufhören denkt? 1
[13] Ist trainieren im hohen Alter ein Problem? 2




Thema [1] Gürtelprüfungen: lästiges Übel oder positive Erfahrung?
Wie denkst Du über Gürtelprüfungen? Sind sie notwendig oder lästig? Gehören sie mit zum Weg des Karate-Do oder nicht? Welche Erfahrungen hast Du vor, während und nach einer Prüfung gemacht? Hast Du durch Deine Gürtelprüfungen mehr Selbstbewußtsein entwickelt oder haben sie Dich eingeschüchtert?
Antworten Übersicht
Antwort Peter (Leipzig) 30.März 1999
Die Gürtelprüfungen wurden meiner Meinung nach nur für kapitalistische Länder eingeführt (z.B.: Deutschland, Frankreich, teilw. Amerika...). Denn in Japan (Okinawa...) gibt es in den meisten Dojo´s nur weiße und schwarze Gürtel. Ich bin trotzdem ganz zufrieden mit diesem System, denn es ist doch irgendwo ein Ansporn für regelmäßiges und ordentliches Training. Denn wer will denn nicht Dan werden !? Oss, Peter
Antwort Christoph 9.April 1999
Die Prüfungsordnung neuste Form des DKV sagt es schon: Es sind eigentlich viel zu wenige Techniken. Wenn man mal die Vielzahl der Techniken überdenkt die das Shotokan Karate eigentlich hat. Man könnte meinen das Shotokan Karate besteht nur aus Age-Uke und Gajaku-Zuki. In anderen Karate Arten sind z.B. Farbgurte schon viel weiter fortgeschritten mit einer Vielzahl von verschiedenen Techniken. Ich finde hier liegt doch eigentlich das Interessante im Karate. In einigen Dojos wird das Training leider nach der jeweiligen Gürtelprüfung gestaltet, oder die Leute trainieren gezielt darauf hin. Und vernachlässigen eigentlich das andere was Karate ausmacht. Die Gürtelprüfung soll als Anreiz für die Trainierenden gesehen und dementsprechen gehandhabt werden. Ein gut trainierter Karate Schüler sollte die Prüfungen ohne spezielle Vorbereitung schaffen. Später bei der Dan Prüfung ist es wohl was anderes. Aber nur zum Training zu gehen um Gürtelprüfungen zu machen ist schlecht. Hier muß ich sagen das mein Meister meine Sempais und mich eigentlich immer gut trainiert und immer noch gut trainiert und wir uns nur ein oder zwei Trainingeeinheiten vor der Prüfung speziell auf den jeweiligen Prüfer abgestimmt haben. Denn der eine Prüfer will mehr Technik der andere Prüfer mehr Power. Das ist schade, aber liegt wohl in der Natur der Menschen. Im Grunde genommen habe ich nur positive Erfahrungen bei den Gürtelprüfungen mitgenommen. Den die Gürtelprüfung ist immer eine Bestätigung der Leistung die bis dahin vollbracht worden ist. Gürtelprüfungen sind im Grunde nicht schlecht, aber man sollte das System mit anderen Augen sehen. Den Gürtel als Belohnung für Monate und Jahrelanges Training. Danke Ciao Chris
Antwort Guido Greschuchna (5.Kyu) (Potsdam) 28.August 1999
Gürtelprüfungen sind für viele Karateka ein Ansporn sich technisch weiter zu entwickeln und zu perfektionieren. Außerdem ist es eine Möglichkeit das Erlernte vorzuführen und durch die Verleihung eines Gürtels Anerkennung für die erbrachten Leistungen zu erhalten. Wie bei allen anderen Prüfungen im Leben auch, ist man aufgeregt, weil es sich dabei um eine ungewohnte Situation handelt und man gezwungen ist, diesen Test ausreichend zu absolvieren um in der Kampfkunst weiterzukommen. Einigen ist die psychische Belastung aus Angst vor der Prüfung und einem möglichen Nichtbestehen zu groß. Vielen macht auch eine nicht bestandene Prüfung schwer zu schaffen. Sie brauchen lange, um die Niederlage zu verkraften, verlieren den Glauben an sich selbst oder wechseln gar die Sportart. Hinzu kommt, daß Prüfungen immer, auch wenn dies oft abgestritten wird, auch vom Prüfer abhängig sind. Da werden Gürtelgrade verliehen, die nicht dem tatsächlichen Leistungsstand des Prüflings entsprechen. Verschiedene Prüfer richten ihr Augenmerk bei Prüfungen auf unterschiedliche Anforderungen, die sie als besonders wichtig erachten. Und so ist natürlich die Vergleichbarkeit der erbrachten Leistungen für einen Gürtelgrad in Frage gestellt. Aber was bringt einem denn ein Gürtelgrad, wenn sich dann zeigt, da andere mit derselben Graduierung leistungsstärker sind und mehr Erfahrung besitzen. Wenn man in eine Kampfsituation gerät, in der dann nur das tatsächliche Können über den Verlauf entscheidet, ist der Gürtel ohne Wert. Mit freundlichen Grüßen Guido Greschuchna
Antwort Rudi Junger (Landshut) 7.Februar 2000
Nach über 20 Jahren im Geschäft glaube ich, dass die Gürtelgrade, gäbe es sie nicht, erfunden werden müssten. Alle Prüfungsordnungen dieser Welt können aber nur ein Hilfmittel sein, aber leider gibt es immer noch schlechte Prüfer, die darin ein unumstössliches Naturgesetz sehen, sich für einen Moment zu einer Gottheit aufschwellen lassen, jedoch niemals verstanden haben, worum es eigentlich geht (vor allem bei Prüfungen für Kinder). Es ist aber ganz einfach und schon von Konfuzius formuliert (ca. 500 v.Ch.): 'manches keimt, wächst aber noch nicht; manches wächst, blüht aber noch nicht; manches blüht, trägt aber noch keine Früchte' (Gespräche IX, 22). Dies bietet für jeden Schüler die Möglichkeit, sich mit anderen zu vergleichen, den Prüfern gibt es einen Hinweis, was er eigentlich suchen soll!
Antwort Thomas Schwenke (9.Kyu) (Groß Mühlingen) 3.März 2000
Hallo. Ich übe seid ca. 1+1/2 Jahren Karate aus. An meinem Kuy-Grad ist zu erkennen das ich erst eine Prüfung in den 1+1/2 Jahren durchgeführt habe. Als ich mit Karate anfing hatte ich zuerst das Verlangen ein Dan-Träger zu werden, und dies so schnell wie nur möglich. Diese Einstellung hatte sich nach ungefähr einem dreiviertel Jahr zerschlagen. Ich war auf einigen Lehrgängen wo ich so manchen Dan- und Kyu-Träger zu Gesicht bekam. Einige hatten bereits die Prüfung zum 6.Kyu abgelegt und konnten nicht einmal einfache Begriffe, standen im Zenkutsu-Dachi wie beim Picknick und konnten ihre Kata nicht einmal (richtig). Für mich hat das Gürtelrangsystem seine Bedeutung verloren. Die meisten Vereine handeln nach dem Motto: 'Ihr bringt das Geld und ich verhelfe euch zum 1.Dan in 2 Jahren.' Ich werde wahrscheinlich 12 Jahre bis zum 1.Kyu brauchen und werde deshalb gewiss nicht schlechter sein als ein Karateka mit 1.Dan, den er nach 2 Jahren bekommen hat. MfG Thomas Schwenke
Antwort Juliane (9.Kyu) (Erfurt) 26.April 2000
Ich finde, dass es ein Ansporn ist, immer weiter zu trainieren, denn schließlich will man ja nicht immer auf dem weißen (gelben, ...) Gürtel sitzen bleiben.
Antwort Klaus Heimanns (9.Kyu) (Emmerich) 28.Januar 2001
In meinen Augen dienen die Gürtelprüfungen als Motivation. Als Bestätigung, das die Schritte auf dem Wege des Karate, und nichts anderes heisst Karate-Do ja, in die richtige Richtung laufen. Ich selber trainiere erst seit einem halben Jahr, in ca. 2 Monaten werde ich mich der Prüfung zum 8. Kyu stellen. Der Sensai sagt, ich solle sie dann machen, ich habe nicht danach gefragt. Mein Ziel ist es, den Weg des Karate zu gehen. Wenn ich auf längere Sicht keinen Fortschritt in meiner Graduierung feststelle, muß ich mich fragen, ob ich noch auf dem rechten Wege bin. Aber der Weg ist für mich nicht zu ende bei irgendeinem Grad. Der Weg ist das Ziel.
Antwort Tanja & Marie-Luise (6.Kyu) (Lübtheen(Meck-Pomm)) 28.Januar 2001
Wir sind der Meinung, dass die Trainer ihre Schüler am Besten einschätzen können und daher auch am Besten wissen, ob der Schüler die erforderten Techniken kann. Zu einem neuen Gürtel gehört unserer Meinung nach auch immer die dazugehörige geistige Reife,die der Prüfer beim besten Willen nicht von aussen sehen kann! Andererseits ist so eine Prüfung mehr oder weniger eine "Extremsituation" d.h. man ist aufgeregt usw. Gerade dann aber sollte man als Karateka einen kühlen Kopf bewahren können! Es müsste ein Mittelmaß geben...Nur fällt uns im Moment keines ein. Auf jeden Fall aber ist so eine Prüfung immer eine (positive) Erfahrung wert.
Antwort Georges (CH-1723 Marly) 06.August 2002
Ich bin über 50 jährig und betreibe seit mehr als 30 Jahren Karate-Do. Die Zeit als ich noch selber Kyu-Schüler war, waren meine Gedanken und Vorstellungen auch beim Drang nach immer höherem Niveau (was menschlich ist). Doch da sind die Gürtelprüfungen die es als Hindernis zu überwinden gilt. Wieviel Zeit da immer dazwischen liegen mag ist doch egal. Betreibst Du Karate-Do um Gürtelprüfungen abzulegen, wirst Du Karate-Do nicht begriffen haben und dieses mit großer Wahrscheinlichkeit in unabsehbarer Zeit aufgeben. Betreibe ganz einfach Karate-Do und Du wirst es weiter bringen als Du es Dir vorgestellt hast. Deinen physischen und psychischen Zustand wird sich somit allmählich verbessern. Der Tag an dem Du die Reife erlangen hast, um die nächsthöhere Gürtelprüfung abzulegen wird sich von selbst ergeben. Hiermit, kann ich Dir garantieren, dass Du Deine nächste Prüfung mit Erfolg ablegen wirst. Wenn Du das verstanden hast, dass Gürtelprüfungen nicht das wichtigste bedeutet, wirst Du um so besser verstehen, dass Gürtelprüfungen kein lästiges Übel sind. Einen kleinen Ratschlag: bestreite Karate-Do nicht mit grossen, sondern mit kleineren Schritten; stehen bleiben auf dem Weg bedeutet das Ende! sayonara, Georges
Antwort Mark Skivington (9.Kyu) (Stein am Rhein (Scheweiz)) 09.August 2002
Ich bin 15 und trainiere jetzt seit 6 Monaten Karate, am Freitag habe ich die Prüfung zum 9.Kyu bestanden. Ich bin zwar etwas nervös und finde die Prüfungen auch lästig doch ich finde sie gehören einfach zum Karate
Antwort Biggy Magerl (8.Kyu) (Graz / Österreich) 09.August 2002
Ich habe zwar erste eine Prüfung hinter mir, aber diese war echt toll. Man lernt die höheren Grade des Vereins kennen, schließt vielleicht mit ihnen Freundschaft. In meinem Verein ist das so, das alle bis zum 3. Kyu gemeinsam Prüfung haben. Das ist toll!!!
Antwort René Achilles (Leipzig) 12.Januar 2003
Wer nur durch die Gürtelfarbe Motivation erfahren kann, sollte meiner Meinung nach etwas anderes machen. Wer nicht genug eigene Motivation hat, eine Kampfkunst zu erlernen, sollte es bleiben lassen. Prüfungen sind wichtig, aber die Farbe des Gürtels sollte meiner Meinung nach nur dazu dienen, das die Trainer auf einen Blick sehen können, wer auf welchen Level trainieren kann. Aber ein guter Lehrer sollte das auch so im Kopf haben. Ich hoffe, ich stoße hier keinem vor den Kopf. MfG René
Antwort mehrsadeh (2.Dan) (heidelberg) 25.Januar 2003
Ich finde, daß die Gürtelprüfung für die Unterstufe notwendig ist, da sie die Erfahrungen positiv wie negativ ausleben müssen aber für die Danträger denke ich, daß es sinnlos ist,da sie ab dem Zeitpunkt eigentlich nach vollkommenheit und der Reife und vorallem der Ruhe in sich suchen müssen und diese geschieht nur durch jahre lange Training aber bestimmt nicht durch irgendwelche Prüfer, die selbst Probleme im Leben haben. Ich meine damit, daß die Karate einen Menschen sein ganzes Lebenlang begleitet und eine Höhere Einstufung lediglich durch die Zeit und seine aktive Training von einer Kommision zu beurteilen ist und nicht durch Prüfung seiner Technik. Gruss aus Heidelberg Farid
Antwort Richmaster 03.Mai 2003
Also, ich finde Gürtelprüfungen absolut überflüssig. Da predigt jeder Karate-Lehrer, daß der Karateka um seiner Selbstverbesserung willen trainieren uns sich bessern soll - und dann verlangt er, nach außen hin Abzeichen zu tragen. Mal abgesehen davon, daß es Geld kostet, Prüfungen zu machen (wozu muss man eigentlich bezahlen ? Was machen die mit dem Geld?): Karate-Do hat doch als Ziel, sich selbst zu verbessern. Und das ist eine Sache zwischen mir und evtl. noch meinem Trainer. Wozu soll ich dann anderen zeigen, wie toll ich bin und einen schwarzgurt trage? Ich habe früher auch Sportkarate mit Gürtelprüfungen gemacht, und ich muss sagen, seitdem ich das Klassische Karate trainiere sehe ich auch den wirklichen Zweck im Karate... und nicht den kommerziellen, wetteifernden
Antwort Philipp (8.Kyu) (Magdeburg) 08.Juni 2003
Also ich betreibe jetzt seit Januar diesen Jahres Shotokan-Karate und hab meine erste Prüfung erfolgreich bestanden .Prinzipiel habe ich nichts gegen die Prüfungen ,allerdings würde ich lieber nach meinem Trainingsfortschritt beurteilt werden und dementsprechend den Gürtel erhalten , als immer ewig auf die nächste Prüfung warten zu müssen und dann noch mal ne nette Prüfunsgebühr bezahlen zu müssen.Aber ich denke mal die lange Wartezeit ist auch sinnvoll ,da man so besser erkennt wie ernst der Schüler es meint und ob er wirklich den Weg des Karate beschreiten will. Also das war meine Meinung zum ThemaOss und mfg Philipp
Antwort Kai (5.Kyu) (Deutschland) 2.Januar 2004
Guten Tag. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nach einer Gürtelprüfung selbstbewusster ins Dojo gegangen bin. Eine bestandene Gürtelprüfung war für mich immer ein schönes Erlebnis, ich habe mich darüber gefreut und wieder fleißiger trainiert. Dazu muss ich sagen, dass ich mit 9 Jahren mit Karate-Dô angefangen habe und noch immer ein Kind/Jugendlicher bin (14). Das heißt also, ich stamme direkt aus der Generation, in der man bei Streitereien oder auch einfach nur so aus Spaß gerne mal gesagt hat: 'Wehe du schlägst mich, ich habe den schwarzen Gürtel in Karate!'. Wobei wir also wieder beim Gürtelsystem wären. Hier bin ich geteilter Meinung: Einerseits fände ich es gut, wenn es überhaupt keine Gürtel und Unterteilungen gäbe; höchstens die uralte Regelung 'Weißgurt (Schüler) - Schwarzgurt (Meister)', wobei man natürlich ewig ein Schüler bleiben wird ... Andererseits ist es dem Menschen nunmal angeboren, auf Ziele hin zu arbeiten. Und wer möchte sich nicht gerne darin versuchen, so viele Gürtel wie möglich nach Hause zu bringen? Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht genau weiß, worin eigentlich die Wurzeln des Gürtelsystems bestehen. Ich vermute einfach mal, dass das Gürtelsystem zusammen mit dem Wettkampf-Karate geboren wurde. Irgendwie musste man ja schließlich abstufen, 'wer gegen wen' kämpfen darf, ohne unmittelbar im Nachteil zu sein, weil das Gegenüber gegebenenfalls schon seit 50 Jahren dabei ist und man selber erst vor drei Jahren begonnen hat ... ^_^ Nun, dann gäbe es vielleicht das Gegenargument, dass man dazu einfach die Anzahl der 'Trainings'-Jahre als Maßstab nimmt. Nur wäre das ziemlich schwammig: 5 Jahre Karate zu trainieren kann auch heißen, sich einmal die Woche im Dojo einzufinden und lockeres Training zu abvolvieren. So gesehen ist das Gürtelsystem schon die einzige (mir bekannte) sinnvolle Möglichkeit, einen vernünftigen Maßstab zu finden. Nur zieht auch das ein Problem mit sich: Man hat sich (jedenfalls im DJKB) darauf geeinigt, den nächsthöheren Gürtel bzw. die nächsthöhere Graduierung durch eine Prüfung bei einem Prüfer zu absolvieren. Nun, als Karate in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckte, hätte EIN Prüfer gereicht und alles wäre wunderbar gewesen; allerdings stelle man sich heute vor, Ochi Sensei würde alle Prüfungen (jedenfalls die in meinem Verband) vornehmen. Wann könnte man dann Prüfung machen? Einmal in 10 Jahren? Also braucht man mehrere Prüfer. Und verschiedene Prüfer haben (wie es ebenfalls in der Natur des Menschen liegt) verschiedene Anforderungen ... Alternativ könnte man also (wo sich das Gürtelsystem nunmal als fester Bestandteil unseres Karate etabliert hat) dem jeweiligen Sensei die Aufgabe überlassen, seinem Schüler den nächsthöheren Gürtelgrad zu überreichen. Eigentlich wäre es sogar (jedenfalls augenscheinlich) vorteilhafter: Der Sensei hat ein Gesamtbild, wo der Prüfer nur ein begrenztes Maß an Aktionen begutachten kann ... Nur würde dadurch alles noch viel verworrener: Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gürtelgraden wäre im Allgemeinen vermutlich noch viel größer ... Nun, da sind wir also wieder bei Prüfungen ... und bei dem Thema, dass einige Karatekas wie wild durch selbige hetzen ... worin besteht der Grund? Nun, ich denke, er ist tief in der Psychologie des Menschen anzusiedeln ... und 'DER Grund' ist eigentlich noch zu wenig, denn es gibt viele GRÜNDE, die diesen Beitrag noch viel länger machen würden ^_^ ... Nun, wir kommen also weder vor noch zurück. Denn im Grunde muss man schon Prüfungen machen, wenn man beispielsweise bei Lehrgängen mit Großmeistern ganz 'oben' mittrainieren möchte (also nicht in der 'Anfänger'-Gruppe (dieses Wort muss leider immer wieder benutzt werden -_-), oder wenn man an Lehrgängen, die auschließlich für DAN-Träger konzipiert sind, teilnehmen möchte ... Im Großen und Ganzen haben Prüfungen sich also fest etabliert ... aber ein 'lästiges Übel' sind sie nicht unbedingt, denn sie sind ja vollkommen freiwillig ... jedenfalls in der Regel ^_^ ... Sinnvoll finde ich, dass in meinem Verband nur Ochi Sensei DAN-Prüfungen abnehmen darf. Wenigstens dort besteht also eine gewisse 'Kontanz'. Und im Ernst: Man hört es zwar immer wieder, aber ich persönlich habe so ziemlich mit allen DAN-Trägern nur gute Erfahrungen gemacht ... Und zu den Kyu-Graden: Wenigstens in meinem Verein konnte sich kein 'Schläger' 'lange halten' ... Oss.
Antwort Markus (7.Kyu) (Schweiz) 02.Oktober 2005
Ich finde die Kyuprüfung etwas Notwendiges und zudem stärkt das Resultat das Selbstbwusstsein. Vor meiner Prüfung zum 8.Kyu (habe als 38jähriger mit Karate Do begonnen) dachte ich das Prüfungsprogramm das wir Xmal Trainierten schaffe ich ohne Probleme nur wurde ich dann eines Besseren belehrt. Als die Kata an der Reihe war haben meine Nerven versagt. Ich war natürlich Enttäuscht, hatte aber die Bestätigung das alles was ich bis jetzt gelernt habe unter ?Prüfungsdruck? nicht vollständig umsetzen kann. Ich habe mir danach noch mehr Mühe gegeben im Training und mich auch intensiver mit Karate Do auseinander gesetzt. Ich wiederhole gewisse Übungen zu Hause, achte auch mehr auf Kraft und Konditionstraining etc. und die Katas sind Täglich ein Teil meiner Gedanken. Das alles stärkte mein Selbstbewusstsein, die Prüfung zum 7.Kyu war für mich ein voller Erfolg und bald folgt der 6.Kyu auf diese Prüfung ich mich irrsinnig freue. Die Gürtelfarben haben für mich keine grosse Bedeutung da es für mich auf das Wissen und Können und das Begreifen des Karate Do ankommt. Wer ?nur? an die Farbe des nächsten Kyu denkt wird den Weg des Karate Do nie Begreifen. Mir bereitet Karate Do immer mehr Freude und hoffe das ich von meinem Sensei noch viel Lernen darf.
Antwort Klaus (2.Kyu) (Hamburg) 02.Oktober 2005
Ich betreibe seit 28 Jahren Karate, die Einsicht für Prüfungen ist schon lange auf der Strecke geblieben. Es werden dort doch lediglich eine Anzahl von Techniken und Katas mit steigenden Schwierigkeitsgrad erwartet. Aber das wichtigste: Ob der Prüfling das ?DO? verstanden und verinnerlicht hat, wird und kann nicht geprüft werden. Die Frage kann vielleicht nur der jeweilige Sensei beantworten. Die Prüfungsgebühr ist, meines Erachtens, nur ein schönes Zubrot für die jeweiligen Verbände (z.T. auch Dojos). Mir sind in meinem Karateleben schon zu viele Schwarzgurte begegnet, denen man eigentlich nur bescheinigen kann, daß sie Karatetechniken ausführen können. Aber vom ?Do? keine Spur. MfG
Antwort Eva (Århus, Danmark) 7.Oktober 2005
Ich wohne im Moment noch in Dänemark und habe gerade nach meinen ersten 4 Monaten 'Leben mit Karate' die Prüfung zum 8.Kyu gemacht. (Das bedeutet hier orangener Gürtel. Ich habe den Eindruck, dass das in Deutschland ein bisschen anders läuft ?) Obrige Frage habe ich mir in diesem Zusammenhang auch gestellt und bin noch nicht wirklich zu einem Schluss gekommen. Einerseits sind Gürtel praktisch um schnell eine Vorstellung von den veschiedenen Trainingsniveaus der Schüler zu bekommen und sie entsprechend einteilen oder mixen zu können. Und ich mag die Idee mit veschiedenen Farben "den Weg den man schon gegangen ist" zu makieren. Ich glaube auch das viele hinterher mit stärkerem Selbstvertrauen ins Training gehen. Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass die Bewertungskriterien seitens veschiedener Trainer, Vereine und Verbände doch sehr variieren. Die einen gehen mehr in Technik auf während andere auch auf den Willen und die innere Einstellung achten. Da stellt sich natürlich die Frage, wieviel ein Gürtel dann überhaupt noch aussagt. Ich war, was die technischen Anforderungen seitens unserer Prüfer angeht, ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht, weil auch einige von meinen Trainingskollegen 'bestanden' haben, die meiner Meinung nach weit davon entfernt waren eine Technik zu verstanden zu haben. Ich selbst hätte meiner Selbsteinschätzung nach auch noch ein halbes Jahr gewartet, habe mich dann aber auf Zuspruch meiner Tainer hin angemeldet. Ich bin gespannt was mir nach meinem Wechsel nach Deutschland begegnet. Bei manchen Trainingsfreunden hatte ich ausserdem das Gefühl, das unter dem Druck mithalten zu wollen, die Freude an den Bewegungen und dem Training an sich ein bisschen verloren gegangen ist. Das ist schade. Davon abgesehen, fand ich es toll auch mal die höher Graduierten (ist das deutsch?) aus dem Klub zu treffen. Bei uns werden alle Prüfungen bis zum 1.Kyu gemeinsam abgenommen und das war eine tolle Gelegenheit weiter Fortgeschrittene erleben zu können z.B. wie sie auf Fragen hin verschiedene Bewegungen in einen Kata erklärt habe. Es war auch schön (sich selbst) zeigen zu können, was man schon gelernt hat... um dann beim ersten Training nach der Graduierung und einem neuen Kata festzustellen, dass es noch so viel zu lernen gibt und Selbstzufriedenheit einem dabei nicht hilft. :-)
Antwort Jacka 7.Oktober 2005
Unser Dojo ist Mitglied im Shotokan Karate Verband Deutschland e.V. (der sehr traditionsbewusst eingestellt ist) und ich bereite mich gerade auf meine Prüfung zum 3. Kyu vor. Die Prüfungsvorbereitung ist jedoch meist zusätzlich zum normalen Training, so das dieses nicht zu stark davon beeinflusst wird. Jede Prüfung (vom 9. - 1. Kyu) wird von unserem Bundestrainer Sensei Dieter Flindt (6. Dan) abgenommen. Es finden ständig Wochenendlehrgänge statt, an denen die Prüfungen abgenommen werden.(ca. 2 mal im Monat in verschiedenen Orten) Dan-Prüfungen werden ausschließlich von Sensei Abe (8. Dan) oder Sensei Kawasoe (8.Dan) mit Hilfe von Sensei Flindt abgenommen. Da beide nur einmal im Jahr in Deutschland sind, beschränken sich die Danprüfungen auf 2 mal im Jahr. Dieses System finde ich sehr gut! Sensei bewertet alle gleich, so bleibt ein einheitlicher "Standart"! Ich kenne das aus anderen Verbänden in denen auch die Dojoleiter Prüfungen abnehmen. Dabei gibt es gravierende Unterschiede zwischen den Bewertungen und der Objektivität zum Schüler. Wir müssen, bevor wir zur Prüfung zugelassen werden, eine Vorprüfung vor unserem Dojoleiter ablegen. Erst dieser entscheidet, ob man zugelassen wird oder nicht. Im früheren Karate gab es ja keine richtigen Vereine, Karate wurde geheihm und nur mit wenigen Schülern unterrichtet. Man trainierte nicht, man studierte Karate. Der Meister selbst entschied wie würdig der Schüler war. Heute ist das neben Beruf unt Schule nicht mehr möglich, außerdem sind viel mehr Schüler die gleichzeitig unterrichtet werden. Da jeder einen anderen "Wissenstand" hat, finde ich eine Einteilung durch Grütelfarben sinnvoll. So bekommen Grüngurte höhere Anforderungen als Weißgurte. Fazit: lässtig? Ja.. da es immer eine äußerst Nerven aufreibende Angelegenheit ist, aber es macht immer wieder Spaß zu sehen, das man weiterkommt! Oss, Jacka
Antwort toni (2.Kyu) () 22.Oktober 2005
I think it´s both ! Who want to do an exam, he can do it. Who don't want to do, he doesn't have to !! Bye, TONI
Antwort Streschewski Richard (4.Kyu) (Nordwalde) 22.Oktober 2005
Ich finde die Prüfungen von 9 kyu - 1. Dan sind notwednig, man soll aber nicht ein Gürteljäger werden, vielmehr sollte man an die verbesserung der Technik, den Stand und die Einstellung zum Karate denken. Man sieht oft das Karateker die alle 6 Monate eine Prüfung nach der anderen ablegen, die Pauken nur Ihr Prüfungsprogramm und das hat für mich nichts mit Karate zu tun.
Antwort Michael Siemers (1.Dan) () 22.Oktober 2005
Zu 90% wird Shotokan-Karate als Breitensport praktiziert. Egal wie alt, wie jung, talentiert oder nicht. Vereine und Schulen sehen da eher den wirtschaftlichen Aspekt. Ich habe schon ein Werbeprospekt gelesen, wo nach einem viertel Jahr der 8.Kyu(Gelbgurt) garantiert wird. Viele Trainer, Prüfer aber auch Kampfrichter vergessen, welche Verantwortung sie gegenüber dem Stil und den Übenden haben. Man möge mich nicht falsch verstehen, jeder soll die Möglichkeit haben, Karate zu erlernen. Ich persönlich bin der Letzte, der nicht bereit ist bei einer Prüfung ein Auge zuzudrücken. Ab der Mittelstufe (grün-blau) aber sollte man schon Karate als Kampfkunst sehen und nicht nur als Bewegungssport. Wenn ein Oberstufenkarateka(braun)wie ein Bewegungslegasteniker kämpft, er/sie die Kata nicht zusammen bekommt, die Stände instabil sind und Techniken ohne Atmung und Kime ausgeführt werden, dem sollte man nahelegen auf eine Oberstufengraduierung zu verzichten. Er/sie tut weder sich noch dem anderen einen Gefallen damit. Der Gürtel ist nun mal die Visitenkarte des Karatekas und sollte einen gewissen Leistungswert haben. Ausnahme ist, wenn jemand sehr lange ausgesetzt hat. Aber auch dann sollte man sich den Gurt umbinden, auf dem Niveau er/sie sich gerade befindet. Hier ist die Endscheidung des Trainers/Lehrers gefragt.Merke:Die Nachlässigkeit des Schülers spiegelt die Nachlässigkeit des Trainers wider(Musachi). Wer glaubt,etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden. Michael Siemers Meiendorfer S.V. Hamburg Michael Siemers
Antwort Dr. Bassa Robert (4.Dan) (Graz) 4.März 2006
Gürtelprüfungen sind absolut notwendig und sinnvoll. Besonders bis zum 1.Kyu. Bei den Dan-Prüfungen wird meiner Meinung nach zum Teil zu leichtfertig geprüft. Der Unterschied zwischen einem Anfänger und einem 1.Dan (ca. 5 jahre Trainingszeit)sollte dem Unterschied zwischen einem 1. Dan und 3.Dan entsprechen, bzw. dem Unterschied zwischen einem 3. Dan und einem 4.Dan .
Antwort Richard (3.Kyu) () 14.April 2006
Ich finde, es müsste schon unterschieden werden, ab welchem alter man in die Oberstufe gehört.
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
Ich denke, Gürtelprüfungen sind ein guter und nützlicher Ansatz, wenn sie zweckdienlich gehandhabt werden. Mit jeder Prüfung zeigt man, dass man die Techniken des jeweiligen Prüfungsprogramms inzwischen beherrscht, und da der Schwierigkeitsgrad hier steigt, sieht man auch für sich selbst an diesem Punkt den Fortschritt. Dabei bringt es nichts, von einer Prüfung zur nächsten zu trainieren und im Drei-Monats-Takt durchzuziehen. Die paar Techniken und Kombinationen für die nächste Prüfung sowie die Kata allein bekommt man innerhalb von drei Monaten natürlich hin, aber das ist nicht Sinn der Sache. Ziel sollte es sein, sich insgesamt so weiter zu entwickeln, dass das Prüfungsprogramm ohne spezielle Vorbereitung in guter Qualität gemeistert werden kann. Ein auf ?Gürteljagd? ausgerichtetes Training ist nicht sinnvoll. Ich selbst habe erlebt, wie langweilig es ist, Woche für Woche im Dojo zu stehen und in jedem Training wieder nur die Techniken des Prüfungsprogramms zum nächsten Gürtel üben zu müssen. Und ich sage ehrlich, dass das bei mir zu einer Gürteljagd geführt hat. Und das nicht, weil ich so heiß auf die Gürtel war, sondern weil ich schlichtweg das Bedürfnis hatte, mich im Training nicht zu langweilen. Inzwischen sieht mein Training zum Glück ganz anders aus, vielseitig und abwechslungsreich. Die Entscheidung, wann der einzelne Karateka die erforderliche Reife für die nächste Graduierung besitzt, sollte grundsätzlich beim Trainer liegen. Ich habe auch schon Systeme kennengelernt, wo Vereine für Kinder die Trainingseinheiten abstempeln und eine Mindestanzahl voraussetzen, um überhaupt die nächste Prüfung angehen zu dürfen. Insbesondere für Kinder gibt dies einen zusätzlichen Ansporn für regelmäßige Trainingsteilnahme. Generalisieren kann man das zwar nicht, da jeder Mensch unterschiedlich motorisch begabt ist und sich dementsprechend individuell schneller oder langsamer entwickelt, aber es ist ein möglicher Ansatz. Viel Verantwortung liegt hier bei den Trainern und den Prüfern. Ich kann nur den Kopf schütteln, wenn ich vereinzelt erlebe, dass Trainer auf Drängen der Eltern Kinder zur nächsten Prüfung zulassen, die die erforderlichen Techniken noch nicht einmal dem Bewegungsablauf nach richtig beherrschen, von Kraft und Kime ganz zu schweigen. Nicht nachvollziehen kann auch des öfteren auch nicht, wie ein Prüfer einen Prüfling bestehen lassen kann, der grob mangelhafte Techniken zeigt, ohne dass gesundheitliche Gründe eine bessere Ausführung verhindern. Völlig unverständlich ist mir, dass ein Prüfer einen Prüfling bestehen lässt, der weder seine Prüfungskata, noch die Prüfungskata seines bisherigen Gürtelgrades dem Ablauf nach beherrscht und zeigen kann. Unter solche laxer Vorgehensweise leidet auf Dauer die Qualität des Karate insgesamt, und das kann meiner Meinung nach nicht gut sein. Allerdings bin ich trotzdem der Auffassung, dass bei gewissen Gegebenheiten Abstriche gemacht werden können. Akzeptable Gründe sehe ich hier zum Beispiel im Bereich der Jukuren, also der Späteinsteiger. Hier ist die Beweglichkeit oft nicht mehr uneingeschränkt gegeben, und das Erlernen neuer Bewegungsabläufe fällt schwerer. Soweit die entsprechende geistige Reife vorliegt, halte ich es hier für durchaus vertretbar, Abstriche in der technischen Ausführung hinzunehmen. Die Verantwortlichkeit, hier das richtige Maß zu finden, liegt bei Trainern und Prüfern, und diese sollten sich dessen auch bewusst sein.
Antwort Werner (---) (Erlangen) 18.July 2009
Die Frage ist doch: was will man mit Gürtelprüfungen erreichen. Für mich persönlich steht einzig und allein der Gedanke der Effektivität im Vordergrund. Kann ich mich mit dem was ich tue richtig verteidigen ? Wir mir scheint ist dies aber nicht das Hauptziel der Prüfungsprogramme. 1. Dan bedeutet nicht: Meister im Karate. Nicht: Meister in der Selbstverteidigung. Dementsprechend kann ich mir Gürtelprüfungen wenig anfangen. Wie oben erwähnt liegt das aber an dem Unterschied zwischen dem Ziel der Gürtelprüfungen und meiner ganz persönlichen Zielsetzung.


Thema [2] Gewaltverhalten: wird es durch Karate-Do gesteigert?
Glaubst Du das Karate-Do das Gewaltverhalten steigert? Hast Du Erfahrungen mit Gewalt in der Schule, im Beruf oder im Alltag gemacht? Bist Du durch Karate-Do ruhiger oder aggressiver geworden? Gehst Du gefährlichen Situationen nun eher aus dem Weg?
Antworten Übersicht
Antwort Gernot Grams (8.Kyu) (Riederich) 5.Mai 1999
Hallo, wenn man die vielen schwachsinnigen Karatefilme auf den Privatsendern ansieht, dann könnte man schon meinen Karate steigert das Gewaltverhalten. Aber wer verstanden hat was Gichin Funakoshi in seinem Buch 'Karate-Do, mein Weg' ausdrücken will, der kommt gar nicht auf den Gedanken bei Karate an eine gesteigerte Gewaltbereitschaft zu denken. Wenn ich als Karateanfänger mit Ende 30 unsere Danträger beobachte, oder Sigi Hartl auf einem Lehrgang erlebe, kann ich nur staunen. Dann merke ich erst, dass Karate eine Kunst ist, und wie wenig ich erst kann. Den Wunsch besser zu werden erfüllt man sich aber im Dojo, und nicht indem man einen 'Ernstfall' provoziert (der hoffentlich nie eintreffen wird) In welchen anderen Sportarten wird denn so viel Respekt bezeugt wie in den Budosportarten. Ciao, Gernot
Antwort Lukas (3.Kyu) (Bern, CH) 16.April 2000
Nein, ganz sicher nicht. Schon das Training geht immer von einer Abwehr aus, erst dann der Angriff. Karate ändert das Gewaltverhalten. Im Training lerne ich, gegen viel bessere Kämpfer zu bestehen, gegen den Feind Respekt zu zeigen und einen Freund zu schlagen. So lerne ich, mit diesen Situationen umzugehen. Würde der Ernstfall eintreten - was mir (leider?) noch nie passiert ist - hätte ich viele Vorteile: Ich bin gewohnt zu kämpfen, ich wende gut geübte, wirksame Techniken an, ich kämpfe ohne Hass, usw. Natürlich bin ich viel ruhiger geworden durch das Karate. Wie oben schon gesagt, ausgesprochene Gefühlswallungen in Kampfsituationen (nicht nur mit der Faust, auch verbal) verstumpfen allmählich. Und ich lerne auch, gefährlichen Situationen nicht aus dem Wege zu gehen. Denn im Leben muss man tausende Prüfungen bestehen...
Antwort Dr. Jörg-Michael Wolters (>3.Dan) (21680 Stade) 4.November 2000
Das Gegenteil ist der Fall. Alle neueren Untersuchungen belegen, daß 1. Karate nicht aggressiver ist als andere Sportarten, 2. nicht aggressiv macht und 3. als traditionelles Karate-Do sogar Aggressivität und Gewaltbereitschaft abbaut! Wer mehr Infos zu diesem Thema möchte wende sich gerne an www.budo-paedagogik.de Gruß, Dr. J.M.Wolters (Institut für Budo-Pädagogik)
Antwort Moni (5.Kyu) (Austria, Wien) 22.August 2001
Ich denke genau das Gegenteil ist der Fall! Karate schult die Höflichkeit und den Respekt gegenüber anderen Menschen. Kein Lehrer würde einen Schüler bei sich im Dojo dulden der durch Agressionen auffällt. Ich habe gelernt mich zu beherrschen und nicht gleich zuzuschlagen wenn mir etwas nicht passt. Mfg Moni
Antwort Frank Debecker (1.Dan) (Dueren) 09.August 2002
Hallo, ich betreibe unseren Sport bereits seit ca. 25 Jahren. Da ich eigentlich sehr ausgeglichen bin und dies meiner Meinung nach auf mein langjähriges Training zurückzuführen ist ( ich denke, daß mich Karate in meiner Kindheit und Jugend geprägt hat ) glaube ich, dass Karate nicht Gewaltfördernd ist. Dies hängt allerdings auch von der Einstellung eines jeden Einzelnen ab. Wenn ich denke, daß damals im 'Bruce Lee'-Boom alle Leute Karate in 3 Tagen lernen wollten, so denke ich , daß eben diese Leute Gewalt verherrlichen. Immer eine Sache der persönlichen Einstellung Gruss Frank
Antwort Lothar Morgenthal (5.Kyu) (Buxtehude) 12.January 2003
Das Gegenteil ist der Fall, als ich damals mit Karate angefangen habe war ich agressiv. Nachdem ich aber einige Zeit Trainiert hatte war von dem nichts mehr vorhanden. 1. Man baut durch hartes Trainig Agressionen ab. 2. Allein das wissen das man sich verteidigen kann stärkt das Selbstbewusstsein, welches auch von anderen erkannt wird - also wird man nicht angegriffen. 3. Bleibt Karate eine Verteidigungs-Sportart. Gewaltbereite Karatekas haben den Sinn des Sports von ihren Trainern nicht vermittelt bekommen.
Antwort Senator 04.Juli 2003
Guten Tag zusammen, Ich bin kein Karateka, aber auch ein begeisterter Budo-Sportler, und ich denke, dass ich für ein Groß der Leute sprechen kann, wenn ich behaupte, dass jemand, der ernsthaft eine Budosportart betreibt, sei es Karate, Judo, BJJ, Jiu-JItsu, Aikido oder ähnliches, und sich auch mit dem philosophischen Hintergrund beschäftigt, niemals unnötig zu ein seine erlernten Techniken einsetzt, oder andere dazu provoziert, ihn zu attackieren, damit er sie einsetzen kann... Das Gewaltverhalten wird eher durch schlechte Filme oder Videospiele gesteigert. Also denkt immer an den wahren Geist des Budo... Mit freundlichem Gruß Senator
Antwort Marie Steinbrück (5.Kyu) (Leopoldshafen) 02.Oktober 2005
Ich mache jetzt seit fast 2 Jahren Karate und habe an mir folgendes bemerkt: Es ist beides passiert. Ich bin sowohl ruhiger geworden als auch ?aggressiver?. Eigentlich bin ich sehr ausgeglichen und ruhig, doch bevor ich Karate gemacht habe, war ich fast zu ruhig. Zu schüchtern, zu zurückhaltend. Übertrieben kann man jetzt also sagen, ich sei aggressiver geworden - ich sage häufiger meine Meinung, lasse mich nicht mehr von Drohungen (z.B. von Klassenkameraden) einschüchtern und lasse mir erst recht nichts tätlich gefallen. Sollte also jemand versuchen, mich zu stoßen oder Ähnliches, zeige ich ihm schnell, wer stärker ist. Allerdings gehe ich auch mit viel mehr Gelassenheit durch's Leben. Ich weiß, wie ich mich zu wehren habe. Ich kann meine Chancen realistischer einschätzen, ich weiß, mit wem ich mich anlegen kann/könnte. Für mich waren das alles positive Erfahrungen. Ich werde ganz sicher nicht zum Schläger, aber sollte mich jemand dazu zwingen, habe ich keine Skrupel, meine Fähigkeiten einzusetzen. Vielleicht hat das auch etwas damit zu tun, dass ich eine Frau bin - ich bin mir nicht sicher, ob Männer meine Situation verstehen können. Außerdem kann ich einem der vorherigen Einträge nur zustimmen: Karate IST eine Kunst. Auch ich bin begeistert von Karateka wie Siggi Hartl oder Scharzad Mansouri, die wunderschöne und beeindruckende Katas vorführen können. MfG
Antwort Udo Müller (1.Kyu) (Obertshausen) 02.Oktober 2005
Ich finde wenn Karate mit der nötige Disziplin und die Grundsätze gut vermittelt werden, wird ausserhalb des Trainings Gewalt vermieden. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, seitdem ich Karate trainiere kaum in Situationen gekommen bin in denen ich Gewalt anwenden musste. Durch das Training reagiert man in brenzligen Situationen viel gelassener und dies gibt dem Agressor zu denken. Meist wird dadurch ein Kampf schon vermieden.
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
?Karate beginnt und endet mit Respekt.?; ?Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.? ... das sagt wohl alles. Oberstes Prinzip ist der Respekt vor dem Gegner/Trainingspartner sowie das gemeinsame und in gegenseitiger Rücksichtnahme praktizierte Training. Karate dient nicht dem Angriff, sondern der Verteidigung. Karate fördert also nicht die Gewaltbereitschaft im Sinne eines aktiven Angriffs. Allenfalls kann es einen positiven Effekt auf die Zivilcourage haben und das Selbstbewusstsein stärken.
Antwort Joachim (1.Kyu) (Reutlingen) 18.July 2009
Hallo, die Frage ist nicht unbedingt leicht zu beantworten. Als ich mich vor vielen Jahren (1977) auf den 8. Kyu vorbereitete, meinte einer der Trainer, als er den Zuki erklärte: ?Der Schlag? muss tödlich sein!? - was mich beinahe dazu veranlasste, mit dem Karate aufzuhören bevor ich überhaupt richtig damit begonnen hatte. Ich wollte Karate trainieren, weil mir der Sport als solches gefiel und Fußball nicht mein Ding war. Mein sowieso relativ geringes Aggressionspotential wurde noch geringer und ich erlebte einige Jahre herrlicher innerer Ausgeglichenheit, weil ich meine Aggressionen im Training und auf Wettkämpfen abreagieren konnte. Dass meine eigene Einstellung auch die meiner Sportkameraden war, erlebte ich eindrücklich, als wir 1981 zur Karneval-Zeit in Mainz waren. Wir lernten eine andere Gruppe junger Leute in unserem Alter kennen, die ebenfalls Karate trainierten. Im Gegensatz zu uns waren diese auf Ärger aus und provozierten alle möglichen nüchternen und betrunkene Karnevalsteilnehmer. Meine Freunde und ich konnten sie zum Teil nur schwer davon abhalten, irgendwelche Fremden zu verprügeln. Irgendwann verließen sie uns und wir hatten unsere Ruhe. Was aus den Anderen geworden ist, weiß ich nicht. Das _Gewaltverhalten_ hängt letztendlich vom Einzelnen ab. So wurde in Reutlingen vor einigen Jahren ein junger Erwachsener wegen Totschlags verhaftet und verurteilt, weil er im Streit einem Kontrahenten einen Mawashi Geri an den Brustkorb trat, worauf dieser an einem vom Tritt verursachten Herzstillstand starb. Ich selbst musste mich in den ersten fünf Jahren als Karate-Ka drei Mal heftigst wehren, weil ich nachts überfallen wurde. Meine durch Training und Wettkämpfe trainierten Reflexe bewahrten mich dabei zumindest beim letzten Mal vor einem Krankenhausaufenthalt. Gott-sei-Dank ist schon lange nichts mehr passiert. Ich bin auch nicht scharf darauf, im Gegenteil... Allgemein und aufgrund von beinahe 32 Jahre Karate kann ich sagen, dass Karate bestens dazu geeignet ist, ein vorhandenes Aggressionspotential abzubauen. Dies erlebe ich sowohl an mir, an meinen Sportkameraden und auch an den Sportkameraden, die ich auf Lehrgängen treffe. Karate-Ka sind eher friedlich und gehen Auseinandersetzungen aus dem Weg. Ausnahmen gibt es aber auch, was das traurige Beispiel weiter oben beschreibt. Gefährlichen Situationen gehe ich aus dem Weg. Sie sind und bleiben äußerst unangenehm, auch wenn ich beinahe alle Möglichkeiten habe, körperlich unbeschadet aus ihnen hervorzugehen. Was ich aber, leider aus eigener Erfahrung, sagen kann, dass mir die entsprechenden Situationen vor und im Moment der Auseinandersetzung keine Angst gemacht haben. Ich war mir meines Könnens, bewusst oder unterbewusst, sicher. Die Aufregung und Angst und der Schweißausbruch kamen immer erst später, wenn alles vorbei war. Ich werde auch in Zukunft versuchen, allen entsprechenden Situationen aus dem Weg zu gehen. Allerdings wird es mich nicht daran hintern, mich nach Leibeskräften zu wehren, sollte ich oder einer meiner Angehörigen entsprechend bedroht oder gar angegriffen werden. Viele Grüße, Joachim
Antwort Brigitte H. (5.Kyu) (Regensburg) 19.July 2009
Absolut nicht - zumindest nicht in unserer Karateschule. Meine Tochter besucht dieses schon seit einigen Jahren, wie man anhand des Kyu-Grades sieht. Aber ich denke, dies kommt in erster Linie auf Den Sensei/Shihan und das DoJo an. Ein Trainer mit wirklich mentaler Stärke und dem Verständnis um den eigentlichen Sinn des Karate wird dies dementsprechend an seine Schüler weitergeben und sinnlose Gewalt strikt unterbinden und bei Nichtbefolgen den Schüler vom Training ausschließen. Für Karate und auch andere Kampfsportarten ist in erster Linie ein gefestigter Charakter vonnöten. Sieht der Meister, dass der Schüler diesen nicht mitbringt, ist es seine Aufgabe, denjenigen zu eliminieren. Schläger haben in einer solch traditionellen Sportart nichts verloren.


Thema [3] Verschiedene Kampfkünste: kann man sie gleichzeitig trainieren?
Kann man mehrere Kampfkünste gleichzeitig trainieren oder ist es eher hinderlich bzw. verwirrend? Trainierst Du eine oder mehrere Budoarten? Ist es besser mehrere Kampfkünste nacheinander zu trainieren (z.B. erst Judo dann Karate-Do)?
Antworten Übersicht
Antwort Jens Koehler (2.Kyu) (Frankfurt/Main) 17.Mai 1999
Hallo, Ich finde, das man verschiedene Kampfkünste auf jedenfall nebeneinander trainieren kann! Ich z.B. übe Karate, seit kurzem Capoeira und will jetzt noch Aikido lernen! Zu diesem Entschluß habe ich mich entschieden, als ich einen Lehrgang mit Sensei Asai hatte! Sensei Asai hat jeden der anwesenden Karateka ermutigt, sich in anderen Budosportarten umzusehen und die eine oder andere auszuüben! Er meinte, daß es nicht nur 'ein' Karate gibt, sondern 'eine' Kampfkunst! Ich merke selbst, seitdem ich Capoeira ausübe,daß ich in meinen Bewegungen lockerer werde, d.h. ich erst im Endpunkt anspanne und nicht während der ganzen Ausführung! Ich bin davon überzeugt, das mir die zweite 'Kampausbildung' hilft! Gruß, Jens
Antwort Guido Greschuchna (5.Kyu) (Potsdam) 17.Mai 1999
Diese Frage kann man meiner Meinung nach nicht allgemein beantworten. Es kommt ganz auf die Kampfsportarten an. Sind es konkurierende Kampfkünste, wie z.B. Karate und Kung Fu oder Karate und Taekwondo, dann würde ich auf jeden Fall davon abraten sie gleichzeitig zu trainieren. Hier gibt es ähnliche Techniken, die auf verschiedene Art und Weise ausgeführt werden. Man müßte sich also ständig umstellen, da in beiden Kampfkünsten auf die jeweils korrekte Art der Technikausführung geachtet wird. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß dies sehr schwer ist und man sich deshalb auf gut Deutsch 'die Technik versaut'. Völlig anders bei Kampfsportarten, die sich in ihrer Technikvielfalt ergänzen, wie z.B. Karate und Aikido, Karate und Judo, Karate und Kobudo etc. Hier bereitet die parallele Erlernung keinerlei Probleme.
Antwort Pascal Wewers (8.Kyu) (Borken) 28.Mai 1999
Ich selbst habe auch schon mal daran gedacht neben Karate-Do eine weitere Kampfkunst zu trainieren, um Techniken vergleichen zu können, und um im Kumite somit nicht 'nur' auf Karate-Techniken angewiesen zu sein. Mit der Zeit ist mir dann allerdings klar geworden, wie vielfältig Karate-Do wirklich ist, und ich durch das Trainieren einer zusätzlichen Kampfkunst das Karate-Do vernachlässigen würde. Mitlerweile ist mir die Perfektion der wenigen mir bekannten Techniken wichtiger geworden, als das Erlernen möglichst vieler Techniken.
Antwort Chris (3.Kyu) 30.Juni 1999
Ja, ich kann mich eigentlich nur dem Guido anschließen. Man sollte nicht zwei Kampfsportarten die konkurrieren zusammen trainieren. Ich habe mit Judo angefangen und bin zum Karate gewechselt einige Sachen kommen mir zu gute, die im Karate nicht spezielle gelernt werden. z.B. Fallschule. Was eigentlich ein wichtiger Bestandteil des Training sein sollte. Ich habe schon einige Leute ziemlich hart fallen sehen und sich verletzten. Gerade im Kumite bei Fußfegern ist es nicht immer gegeben das man aufgefangen wird. Karate und Taekwon-Do würde ich nur als Verbesserung meiner Fußtritte wegen trainieren. Karate und Kung-Fu haben zu starke Gegensätze das eine hart das andere weich. Karate und Tai Chi sollen zum Beispiel sehr gut zueinander passen.
Antwort Christoph Schneiderhan (6.Kyu) (Essen) 19.Juli 1999
Hallo! Viele gute Argumente sind hier schon zu lesen. An dieser Stelle möchte ich meine bisherige Ansicht und Erfahrung dazu kurz beitragen: Es hat sich bei mir so ergeben, daß ich inzwischen Karate und Taekwondo parallel übe. Shotokan-Karate seit 2+1/2 Jahren, Taekwondo seit ein paar Monaten. Manche Techniken und Prinzipien kann man hier wie da gleichermaßen üben. Andere scheinen sich auf den ersten Blick nicht zu vertragen. Auf den zweiten Blick (wenn man sie nicht als 'konkurrierende' Techniken sieht) ergänzen sie sich meiner Ansicht nach. Das gilt sicher umso mehr, je besser man wird/ist. Die Anforderung an Flexibilität, Koordinationsvermögen und Übersicht sind jedenfalls noch höher als ohnehin schon. Ob das beim Schüler von Vorteil oder von Nachteil ist, kommt sicher auf die Lernweise des Einzelnen an. Was solche Dinge angeht, können wir sowieso unsere europäische Herkunft nicht unbeachtet lassen, die sicher (auch was das Erlernen von Kampfkünsten angeht) Vor- und Nachteile hat. Ich finde das im Dienste der Sache unproblematisch und in Ordnung. Wie sich das weiter entwickelt, muß ich abwarten. GrussChristoph
Antwort Harald Muths (1.Dan) (Westerland) 17.Februar 2000
Die Frage ist schon vor einigen Monaten gestellt, ich glaube aber sie ist allzeit aktuell und kann auch jetzt noch eine Anwort mehr bekommen. Beim Lesen fiel mir eine chinesische Weisheit ein, die ganz gut zum Thema passt: 'Es ist viel leichter tausend Dinge halb zu tun, als in einer Sache Meister zu werden.' Jeder der überlegt mehrere Kampfsportarten parallel zu trainieren, könnte sich selbst auf die Spur kommen, wenn er (sie) sich ehrlich fragt und antwortet, warum will ich das, was will ich damit erreichen und was ist dafür das Motiv in meinem Inneren? Auf diesem Weg habe ich diese Frage für mich gelöst und mich ganz dem Üben einer Kampfkunst, dem Karate gewidmet. Oss, Harald
Antwort Thomas Schwenke (9.Kyu) (Groß Mühlingen) 3.März 2000
Hallo. Ich führe seid ca. 1+1/2 Jahren Karate aus und habe mich entschlossen parallel dazu Tae-Kwon-Do zu erlernen. Ich habe von einem Freund gehört das man beim Tae-Kwon-Do mit richtigem Brustpanzer und Kopfschutz kämpft. Da dies im Karate nicht der Fall ist, habe ich mich dazu entschlossen. Es macht mir einfach Spaß zu kämpfen und durch das zusätzliche Tae-Kwon-Do-Training habe ich im Kumite wohl noch mehr Chancen dieses zu gewinnen. MfG Thomas Schwenke
Antwort Lukas (3.Kyu) (Bern, CH) 16.April 2000
Ja, prinzipiell schon. Wobei ausdrückliche Betonung auf gleichzeitig gelegt werden muss. Ich habe im ICQ Leute getroffen, die haben 2 Jahre Karate, 3 Jahre Kung-fu, 4 Jahre Aikido und 1 Jahr Judo hinter sich und sind stolz drauf. Aber das Ziel sollte schon die Meisterschaft, das gründliche Vertiefen EINER Kampfsportart sein!
Antwort Thomas Schwenke (9.Kyu) (Groß Mühlingen) 3.März 2000
Hallo. Ich führe seid ca. 1+1/2 Jahren Karate aus und habe mich entschlossen parallel dazu Tae-Kwon-Do zu erlernen. Ich habe von einem Freund gehört das man beim Tae-Kwon-Do mit richtigem Brustpanzer und Kopfschutz kämpft. Da dies im Karate nicht der Fall ist, habe ich mich dazu entschlossen. Es macht mir einfach Spaß zu kämpfen und durch das zusätzliche Tae-Kwon-Do-Training habe ich im Kumite wohl noch mehr Chancen dieses zu gewinnen. MfG Thomas Schwenke
Antwort Christiane (3.Kyu) (Midland, Ontario) 21.April 2000
Ich denke das hängt so ziemlich vom Einzelnen ab. Ich trainiere Judo und Karate parallel, und mein Judo hat sich verbessert seit ich (ernsthaft) Karate trainiere, obwohl die beiden völlig unterschiedlich sind... Ich wollte erst sogar noch mehr machen, aber das kam einfach zeitlich nicht hin... und zu viel bringts irgendwie auch nicht... man sollte es natürlich nicht übertreiben. Solange man aber mit der Zeit hinkommt, kann es durchaus sinnvoll sein, mehrere Kampfkünste gleichzeitig zu trainieren... einfach um seinen Horizont zu erweitern...
Antwort Henning (2.Kyu) (Budo Centrum Westerstede) 8.Januar 2001
Auf jeden Fall kann man mehrere Arten der Kampfkünste gleichzeitig erlernen. Bei ähnlichen Systemen sollte man jedoch warten, bevor man diese gleichzeitig macht. Ich trainiere zur Zeit Karate, Kung Fu und Kick Boxen. Mit Kung Fu hab ich aber erst vor kurzem angefangen. In Katate hatte ich den 3.Kyu, als ich mit Kung Fu anfieng. Kick Boxen kann man immer bequem nebenher laufen lassen, da es nicht sehr kompliziert ist.
Antwort Andreas Albrecht (3.Dan) (69242 Mühlhausen) 4.April 2001
Diese Frage läßt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt sicher davon ab, wer wann welche Kampfkünste nacheinander oder parallel übt. Ein Anfänger, der Stile, die in ihren Schultraditionen und Unterrichtsgewohnheiten zu nahe beieinander liegen, gleichzeitig üben will, kann leicht in Verwirrung geraten. Aber er kann durchaus davon profitieren, wenn er beispielsweise im Karate und im Aikidô oder im Taekwondo und im Judô gleichzeitig 'denken' lernt. Ich selbst bin bei meinen Wanderungen auf dem Wege verschiedene Pfade gegangen. Nach sechzehn Jahren Shôtôkan war mir das 'Age-Uke Gyaku-Zuki Karate' so langweilig geworden, daß ich nur noch aus Gewohnheit zum Training gegangen bin. Ich habe damals glücklicherweise mit dem Shôtôkan nicht aufgehört, sondern in den folgenden acht Jahren einen Ausweg aus der Einöde gesucht und dabei viele verschiedene Erfahrungen gemacht: so lernte ich zum Beispiel Tai Chi, Viet-Vo-Dao-Kung-Fu, Aikidô und Kobudô 'durchs Schaufenster' kennen. Auf diesen Wanderschaften bin ich auch 'meinen' Lehrer Himi Yoshio begegnet und lerne seither von ihm Ryû Sui Ken, einen exotischen Karatestil, dem heute (was mein eigenes Üben betrifft) meine Leidenschaft gehört. Alles, was ich in anderen Dôjôs und Stilen gelernt habe und noch lerne, wurde und wird mir zur Bereicherung. Obwohl ich heute einmal pro Woche ins Gôjû Ryu-Training gehe und regelmäßig mit einem Aiki-Dôjô Erfahrungen tausche, habe ich mich immer wieder auf das Shôtôkan zurückbesonnen. Es ist meine Referenzlinie geblieben. Und ich unterrichte es auch im eigenen Dôjô. Durch die Erfahrungen jenseits des Tellerrandes konnte ich nicht nur mein Bunkai-Verständnis vertiefen; das ganze Karate ist mir offener und freier geworden. Die Frage nach einem Stil ist dabei längst in den Hintergrund getreten. Ich glaube sagen zu können, daß ich heute Karate besser verstehe, als zu der Zeit, zu der ich nur 'in die Tiefe gehen' wollte. Damit meine ich, daß meine Hand inzwischen leerer geworden ist. Das empfinde ich als Bereicherung.
Antwort Falko Seppelt (1.Dan) (Leipzig) 06.August 2002
Hallo, ich bin nur durch Zufall auf diese Seite und das Thema gestoßen. Will aber trotzdem etwas dazu sagen. Ich habe an Euren Graduierungen gesehen, dass ihr Euch nocht nicht so lange mit Kampfkunst beschäftigt, also ist Eure Meinung auch nicht verkehrt. Denkt mal nach kann es wirklich ' konkurierende' Kampfkünste geben. Systheme können nicht konkurieren, sondern nur Menschen. Seit wann gibt es denn die vielen Verschiedenen Stile? Doch erst seit man angefangen hat Wettkäpfe auszutragen. Also nach Regeln zu ' kämpfen'. Ich bin auf Eure Meinung gespannt. Wer mehr wissen will sollte mal hier vorbeischauen. http://www.daigaku.de/cgi-bin/ikonboard3/ikonboard.cgi
Antwort Joscha (4.Kyu) (Bad Fredeburg) 06.August 2002
Das Trainieren verschiedener Kampfkünste mag bis zu einem bestimmtem Kyu-Grad sinnvoll sein, aber sobald es auf Meistergrade zugeht, würde ich raten sich für eine Kampfkunst zu entscheiden.
Antwort Peter Gutt (9.Kyu) (Flernsburg) 06.August 2002
Verschiedene Kampfkünste kann man zwar gleichzeitig trainieren aber es macht meiner Meinung nach keinen Sinn ! Man sollte sich doch auf das wesentliche konzentrieren und erst einmal eine Kampfsportart zu Ende lernen bevor man eine andere Anfängt ! Die Sportart Judo nebenbei auszuführen mag wohl in Punkto Falltechnik sehr sinnvoll sein ! aber die anderen Judotechniken haben nichts mit Karate zu tun ! Der 9. Kyu-Grad hält da überhaupt nichts von ! Wir machen halt eben erst mal den Meister in einer Kampfsportart und sehen dann weiter ! Alles auf einmal zu wollen hat noch nie etwas gebracht ! Immer cool bleiben Leute Gruß von Peter
Antwort Verena (8.Kyu) (Krefeld) 06.August 2002
Hallo! Ich kann natürlich nur aus Anfängersicht sprechen, aber ich mache zur Zeit Kung Fu Wu Shu und Shotokan Karate. Es ergänzt sich eigentlich ganz gut, manchmal muß man halt die gleiche Technik auf unterschiedliche Art üben. Schaden tut das bestimmt nicht.Ich mag beides. Es ist allerdings sinnvoll, wegen möglicher Intoleranz, diese Tatsache lieber für sich zu behalten! Allerdings bin ich auch nicht an Wettkämpfen interessiert. Da muß man wohl doch eher darauf achten, nicht zu 'mischen'!
Antwort René (1.Dan) (Ludwigsfelde) 09.August 2002
Ich bin der Meinung das jeder Kampfsportler diese Frage für sich selbst beantworten muss. Beispielsweise trainieren viele Ju-Jutsuka zusätzlich Judo oder Karate, da sich diese Kampfsportarten gut ergänzen. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht das es für einen selbst sehr 'belebend' sein kann (vor allem nach Jahren des Trainings), einmal eine völlig andere Richtung zu trainieren. Man erkennt Parallelen und lernt Prinzipien zu verstehen und umzusetzen. Wer nie über den Tellerrand schaut und sich stur auf eine Richtung beschränkt kann leicht den Blick für die Realität verlieren und es entgehen ihm vielleicht einzigartige Erfahrungen. Doch im Endeffekt trifft jeder die Entscheidung allein.
Antwort Riess Stefan (4.Kyu) (Österreich) 09.August 2002
Ich bin absolut dafür dass man mehrere(2) Kampfsportarten trainiert, da man die beiden dann kombinieren kann! Ich trainiere z.B. Kickboxen und Tae-Kwon-Do und kann die Boxtechniken vom Kickboxen mit den Kicks vom TKD wunderbar vereinen! Die Sportarten ergänzen sich sozusagen! Jedoch ist dazu sehr viel Zeit notwendig! mfg Stefan
Antwort Thorben (3.Kyu) (Hannover) 12.Januar 2003
Tja, nun auch noch mein persönlicher Kommentar. Ich mache seit knapp 6 Jahren Karate und habe vor einem halben mit Ju-Jutsu angefangen. Karate mache ich nun nur noch nebenbei um meine Technik weiter zu verbessern. Denn, Ju-Jutsu ist Selbstverteidigung pur - aber es ist super, daß ich schon ein paar Jahre Karate auf dem Buckel habe. Ich finde es zeitlich sehr schwer 2 Sportarten gleichwertig nebeneinander zu betreiben. Deswegen konzentriere ich mich auf Ju-Jutsu und vernachlässige das Karate-Training. Was ich dagegen für sehr sinnvoll halte, ist öfter mal in anderen Vereinen oder Dojos mit anderen Leuten zu trainieren - Dabei lernt man wirklich weit über den Tellerrand hinaus. Wer ständig mit den selben Leuten kämpft, kennt Ihre Stärken und Schwächen und kann sich auf diese einstellen. Und da ist es sehr erfrischend mal andere Gegner mit anderen Stilen und Trainern zu haben. Gruß Thorben
Antwort Franziska (5.Kyu) (Österreich) 1.Februar 2003
Ich habe schon einmal versucht neben Karate noch Wing Tsun zu machen. Nach ca. 1 Monat habe ich aber bemerkt, dass das nur sehr schwer funktioniert, da man bei Wing Tsun die Muskeln ganz anders spannen muss. Also bin ich der Meinung, dass man zwar verschiedene Kampfsportarten nebeneinander trainieren kann, aber nicht alle. Franziska
Antwort T.Havers (1.Dan) (Münster) 2.Januar 2004
Hallo! Natürlich kann man versch. KaKü gleichzeitig trainieren, die Frage ist nur, an welchem Punkt man damit beginnt. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass ein Budoka erst eine Kampfkunst für sich erfasst haben sollte (wann sich jeder diese Grenze des ´Erfassens´ setzt kann ich hier nicht diskutieren), d.h. die von ihm/ihr ausgeübte KaKu und deren Prinzipien/Grundtechniken verinnerlicht und automatisiert haben sollte. Ist dann dieses individuelle Niveau erreicht, kann und sollte der Transfer mit anderen Budokünsten erfolgen, da diese meist ergänzende oder völlig konträre (aber sinnvolle) Anwendungen und Techniken anbieten, die es dem Kampfsportler erlauben, seine Fähigkeiten erheblich zu erweitern. Als Crosstraining JA, nur nicht zu früh! Gruß, T. Havers
Antwort Matthias 2.Januar 2004
Ich denke schon, dass man verschiedene Künste gleichzeitig trainieren kann: Allerdings sollte man darauf achten, dass man als Anfänger nicht gleich mit mehreren Kampfstilen anfängt! Schließlich muss man erst die Grundlagen beherrschen, bevor man diese Kunst perfektioniert durch den Einfluss neuer Stile und Formen! Ausserdem sollte man stark darauf achten, dass man nicht Unterschiede, wie sie zum Beispiel zwischen Kung Fu und Karate bestehen, in die Technikschule einfließen läßt (Ich beziehe mich hierbei besonders auf den beim Kung Fu nicht oder kaum vorhandenen Einsatz der Hüfte!). MfG Matthias
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
Grundsätzlich ja. Inwieweit es sinnvoll ist, das Erlernen mehrerer Kampfkünste gleichzeitig zu beginnen, muss jeder für sich selbst einschätzen. Man merkt ja selbst, ob das Zusammenspiel funktioniert oder man sich dadurch selbst auf die Füße tritt. Für mich zum Beispiel kommt eine zweite Kampfkunst (oder eine zweite Stilrichtung) erst dann in Betracht, wenn ich mich in einer richtig sicher fühle und die grundlegenden Prinzipien verinnerlicht habe.
Antwort Werner (---) (Erlangen) 18.July 2009
Auch hier ist die Frage: was will ich erreichen ? Ein Vorredner hatte dieses schöne chinesische Sprichwort erwähnt: man sollte nicht mehrere Dinge halbherzig tun, sondern lieber eine Sache richtig. Der Meinung bin ich auch. Die Sache ist die: wenn ich mich richtig verteidigen will (das ist diese eine Sache von der ich rede!), dann passen meiner Erfahrung nach fast alle Kampfkünste in dieses Konzept. Die Hauptgefahr bei gleichzeitigem Training ist, dass ich zwei sinnvolle Dinge zu einer unsinnigen zusammenmische. Daher ist die GLEICHZEITIGE Ausübung wohl überwiegend kontraproduktiv. Im Bezug auf realistische SV gilt aber immer noch eine einfache Regel: fatale Fehler ?spürt? man spätestens im Sparring :-).


Thema [4] Trainingswochenstunden: wieviele sind optimal?
Wieviele Stunden trainierst Du in der Woche? Glaubst Du das zuviel Training in der Woche Körper und Geist zu sehr belasten und es besser ist die Stundenzahl nicht zu hoch zu halten? Oder trainierst Du so oft es geht und hast das Gefühl es ist immer noch zu wenig?
Antworten Übersicht
Antwort Susanne (3.Kyu) (Remscheid) 28.August 1999
Hallo Ich versuche so oft es eben nur geht zu trainieren und habe immer noch den Eindruck, ich trainiere nicht genug! Ich kann nicht sagen, daß durch zuviel Training, Körper und Geist zu stark belastet werden. Ganz im Gegenteil! Körper und Geist werden dadurch intensiv geschult und zu einer Einheit geformt! ZUVIEL TRAINING GIBT ES WOHL NICHT...oder?!!
Antwort Melanie (6.Kyu) (Wiehl) 10.März 2000
Ich glaube nicht, dass man zu viel trainieren kann!!! So lange es Spaß macht und man das Gefühl hat, dass es einem was bringt (worauf es doch schließlich auch ankommt), soll man ruhig 7x die Woche trainieren!!! Schließlich kann man ja, wenn man mal einen Hänger hat, auf einer ruhigeren Schiene fahren. Keiner wird zum Training gezwungen!!! Oss Melanie
Antwort Matthias v. Saldern (>3.Dan) (Lüneburg) 25.April 2000
Dreimal pro Woche ist das mindeste. Man bedenke aber, dass man das Do auch dort üben kann, wo kein Dojo und Gi ist. Karate-do ist Alltagshandeln, insofern bezieht sich mein erste Satz auf das rein technische Training (eigentlich ja: Übung!).
Antwort Sören Hell (1.Kyu) (Hamburg) 2.September 2000
Ich habe in unserem Verein leider nur 2x pro Woche die Gelegenheit, zu trainieren. Dafür übe ich zu Hause täglich min. eine Stunde und am Wochenende manchmal sogar fast den ganzen Tag. Eigentlich sollte man mindestens 3x pro Woche je 1,5 Stunden im Verein trainieren können. Allein kann man ja auch keine Kumite-Formen und freien Kampf üben!
Antwort Noah (5.Kyu) 11.November 2000
Ich denke schon, daß es ein zuviel im Karate-(wie in jedem anderen) Training gibt. Eine Trainingseinheit soll ja möglichst intensiv ausfallen, um entsprechende körperliche Anpassungen zu erreichen. Sind die Erholungspausen zu kurz, das heißt gerät der Körper in Defizit, merkt man das irgendwann an Symptomen wie Niedergeschlagenheit, dauernde Müdigkeit bishin zu echter Trainingsunlust, erhöhter Krankheitsanfälligkeit und sogar Verletzungen als Schutzreaktion des Körpers sozusagen gegen sich selbst. Die notwendige Erholungszeit ist zwar (genetisch) individuell, aber auch von Faktoren wie Alter, Ernährung usw. abhängig und kann durchaus im ungünstigen Fall 48 oder 72 Stunden betragen. Wer sich unsicher ist, sollte vielleicht eine Art Trainingstagebuch führen inklusive Leistungstests; fällt die Kurve: Vorsicht! Wer mehr wissen will: Allgemeine Sportratgeber ('Überlastungsschäden im Sport' oder auch Trainingsmethodikbücher) helfen weiter. Gruß Noah
Antwort Sebster (6.Kyu) (Stuhr/Bremen) 03.Mai 2003
Ich sage nur eins:Hitotsu. Kekki no Yu wo Imashimuru. Koto. - Bewahre dich vor übertriebener Leidenschaft! Was das für jeden persöhnlich ist, muss jeder selber rausfinden, aber 7 mal die Woche Training kann auf dauer nicht gut sein!
Antwort Nico (2.Kyu) (Wittlich) 22.October 2005
Hallo! Also ich bin 14! Mache 3 mal pro Woche Training!Leider nur! Unser Dojo ist die anderen Tage belegt.Montags und Freitags Grundschule udn Kata Mittwochs nur Kumite.Naja es reciht aber aus,würde zwar gerne jeden Tag trainieren.Aber ich denke man kann so viel trainieren wie man will soweit man sich nicht überschätzt!
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
So viele, wie man möchte und verkraftet, abhängig von der Grundkondition des eigenen Körpers, auch abhängig von der Art des Trainings. Jeden Tag zwei Stunden full-power bringen sicherlich nichts, außer dass der Körper irgendwann streikt. Jeden Tag Training ist aber denkbar, wenn die Trainingsbelastung wechselt, sprich immer eine ruhigere Einheit dazwischen, in der zum Beispiel nur gezielt auf die korrekten Abläufe geachtet oder eine neue Kata dem Ablauf nach erlernt wird. Mindestens zwei Trainingseinheiten wöchentlich halte ich für sinnvoll, um eine spürbare Entwicklung zu erreichen. Zu lange Pausen zwischen zwei Einheiten führen gerade beim Anfänger dazu, dass der Körper wieder vergisst, was er da gelernt hat, und dementsprechend fängt man immer wieder von vorn an, was frustrierend wirken kann.


Thema [5] Sommerpause: Entspannung oder weiterhin Training?
Hast Du Training in der Ferienzeit oder ist Dein Dojo geschlossen? Ist es sinnvoll in der Ferienzeit mal das Training zu vergessen oder ist es besser sich weiterhin mit Karate-Do auseinander zu setzen? Wie hälst Du Dich ggf. ohne das regelmäßige Training fit, oder lebst Du einfach mal ohne körperliche Betätigung?
Antworten Übersicht
Antwort Janett (7.Kyu) (Potsdam) 23.September 1999
Hi! Ich habe in den Ferien Training, was ich sehr positiv finde! Und es sollte auch überall sein! Aber freiwillig! Das Training ist anders. Nicht sooo voll und man lernt besser. Denn in einer normalen Alltagswoche, kann es schon mal zur Unkonzentriertheit kommen. Man lernt sehr viele neue Leute kennen die ebensfalls im Verein sind! Und es hält fit. Ich mag es persönlich echt nicht, wenn man jedes mal nach den Ferien neu anfangen muß. Bauchmuskeln usw. alles läßt in so einer Zeit nach. Unser Verein organisierte sogar ein Sommerjugendtreff. Zwei Tage unterwegs sein und die anderen zwei Tage gab es einen Lehrgang, mit Sensei Lothar Ratschke. Es war ein anderes Thema als sonst. Weder Kata noch Kumite. Ernstfallsituationen!!! Das wars! Tschüß Janett!
Antwort Jelena (7.Kyu) (Russikon) 13.März 2000
Unser Verein muss gezwungenermassen eine Sommerpause einlegen, da wir in der Turnhalle einer Schule trainieren. Mir gefällt das überhaupt nicht, aber wenn man schon nicht im Dojo trainieren kann, kann man ja doch privat trainieren und verlernt so nicht alles.
Antwort VBlesing 7.Oktober 2005
Seit einigen Jahren betreibe ich Karate und in unserer Abteilung wird es so gehalten, dass zumindestens während der Sommerferien ein zweimaliges Training in der Woche angeboten und auch genutzt wird. Da wir in der Regel auch dann draußen trainieren, ist auch immer ein gute Atemluft vorhanden. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine zu große Pause oftmals dazu führt, dass die Ausführung einer Technik oder das Erlernen einer Kata sich verschlechtern kann (aber nicht muss). Natürlich kann man auch während der Ferien zu Hause trainieren, aber in der Gruppe macht es erstens mehr Spaß und zweitens ist z.B. eine Bunkai-Situation doch wesentlich effektiver, wenn man mit verschiedenen Partnern (stufenübergreifend) üben kann.
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
Die Zwangspause im Sommer empfinde ich als äußerst lästig, und wir sind jedes Jahr bemüht, über die Sommerferien wenigstens einmal die Woche eine Trainingsmöglichkeit zu bekommen, was nicht einfach ist wenn die Hallen wegen der Schulferien geschlossen sind. Auch Lehrgänge werden ja im Sommer nicht so viele angeboten, daher ist es immer schwierig. Wenn ich mal wirklich zwei Wochen am Stück nicht zum trainieren komme und danach wieder im Dojo stehe, fühle ich mich immer, als hätte ich Jahre ausgesetzt... mal ganz davon abgesehen, dass ich, wenn mir das Training fehlt, auch Probleme mit Rückenschmerzen etc. bekomme, weil mein Körper die Bewegung einfach braucht.


Thema [6] Ab welchem Alter kann man Karate-Do trainieren?
Ab welchem Alter macht es Sinn mit Karate-Do zu beginnen? Ist für junge Menschen/Kinder das Verletzungsrisiko nicht zu groß, da Muskulatur fehlt und der Knochenbau noch in der Aufbauphase ist? Oder ist es sinnvoll Kinder schon frühzeitig mit den positiven Elementen des Karate-Do auseinander zu setzen? Wie sieht es aus im höheren Alter? Macht ein Späteinstieg noch Sinn, da hier ja die Flexibilität und Aufnahmefähigkeit mit der Zeit zurückgeht? Welches Alter ist eigentlich das ideale Alter, oder gibt es so etwas im Karate-Do nicht?
Antworten Übersicht
Antwort Andrea Golisch 1. Vorsitzende JKA-Karate-Dojo Niedernhausen e.V. (5.Kyu) (Niedernhausen/TS. Hessen) 31.März 2000
In unserem Dojo trainieren Kinder ab ca. 8 Jahren, das jüngste ist tatsächlich 6 Jahre. Wir haben festgestellt, dass der Andrang von jüngeren Kindern stetig zunimmt. Die persönlichen Voraussetzung sind sehr unterschiedlich; doch kann z.B. ein Kind mit 6 Jahren interessierter und aufnahmebereiter sein, als ein verträumtes Kind von 8-10 Jahren. Ich glaube deshalb nicht, dass man das Training am Alter festmachen kann. Wenn ich mir die BUDO-GALA in Paris dieser Tage so anschaue, trainieren im Ausland die Kinder schon mit viel weniger Jahren, das kommt vielleicht auch auf das Elternhaus (selber Kampfpsortler=Vorbildfunktion) an oder in wieweit die Eltern die Kinder selber unterstützen/motivieren wollen/oder können.
Antwort Klaus Heimanns (9.Kyu) (Emmerich) 28.Januar 2001
Ich habe erst vor einem halben Jahr mit Karate begonnen. Ich bin 31 und habe vorher nie ernsthaft Sport getrieben, habe immer mein Asthma vorgeschoben und war bequem und faul. Sicher ist der Beginn in dem Alter zu spät, um im Olympiakader mitzutun. Aber es nie zu spät, sich auf den Weg zu machen. Das halbe Jahr hat meiner Fitness, der Gelenkigkeit und Koordination Fähigkeiten gebracht, von denen ich glaubte sie niemals zu erreichen. Und ich habe die Geduld, langsam weiterzumachen, weil unsere Trainer immer wieder daraufhinweisen, daß man sich bemühen muß und keine Wunder erwarten darf. Die Erfolge kommen schon. Ich kann nur sagen, unabhängig vom Alter kann man Karate beginnen. Und wer weiß, ob ältere Menschen nicht aufgrund von Lebenserfahrung, von Weisheit, besser in der Lage sind, die geistigen Aspekte des Karate besser zu erfassen als Jugendliche, denen der Kampf und der nächste Gürtel nahe am Herzen liegt?
Antwort Annette Bentz (Raum Kaiserslautern) 28.Februar 2001
Hallo, seid gegrüßt, ich bin Anfang diesen Jahres durch eine Anzeige auf Karate gestoßen und habe dann gleich im Januar damit angefangen. Ich bin also noch in der Grundschule und hatte auch ein Riesenglück, denn unser Trainer ist super! Ich schreibe hier nur weil ich schon 34 Jahre und 4fache Mammi bin und ich denke man kann alles erreichen wenn man es nur will, egal wie alt. In der Kindergruppe sind schon 5 u. 6 jährige, die sich wahnsinns Mühe geben und ihre Sache richtig toll machen. Ich denke es ist nicht nur eine gute körperliche Übung sondern auch in Sachen Konzentration sehr förderlich. Kinder haben von sich aus einen Wahnsinns Bewegungsdrang, warum den denn nicht so ausleben lassen (natürlich bei den ganz kleinen nicht gleich übertreiben). Außerdem sollte man das ganze vom einzelnen Kind abhängig machen, denn wir sind nun mal alle Individuen. Na ja, machts mal gut. Tschöö Annette
Antwort Sonja (6.Kyu) (Berlin) 22.August 2001
Ein Späteinstieg oder auch Wiedereinstieg ist sicherlich immer möglich. Auch hier kann man - meiner Meinung nach - keine Grenze fest bestimmen. Das einzige, was man für sich selber akzeptieren muß, ist, dass man eben keine 20 Jahre mehr alt ist und die Beweglichkeit wie auch Leistungsfähigkeit geringer ist bzw. sich auch langsamer steigert. Genauso muß man ggf. körperliche Beeinträchtigungen einfach akzeptieren und sich ggf. auch medizinisch regelmäßig betreuen/beraten lassen. Dies kann in der Regel jeder Hausarzt. Meine Erfahrung ist, dass ich seit meinem Wiedereinstieg mit 30 Jahren bewußter und konzentrierter trainiere, als im Alter von 18 Jahren. Für mich stellt das Karatetraining einen wichtigen Ausgleich zu meinem beruflichen Alltag dar, den ich mir jetzt nicht mehr weg denken kann. Viele im Karate vermittelten und tainierten Fähigkeiten kann man auf berufliche Situationen umsetzen und sich so auch in anderen Bereichen des Lebens von Stress befreien. Auch das Training mit zum Teil erheblich jüngeren Partnern, empfinde ich als eher als Bereicherung.
Antwort Frank (Bergisch Gladbach) 06.August 2002
In unserem Verein haben wir sowohl mit kleineren Kindern (ab 5 Jahre) als auch mit Leuten fortgeschrittenen Alters (Rekord: Mit 63 Jahren angefangen Karate-Do zu erlernen, seit Jahren immer noch aktiv.) gute Erfahrungen gemacht. Bei den Kindergruppen steht der Spaß im Vordergrund, bei den Späteinsteigern der langsame und schrittweise (aber nicht lächerliche) (Wieder-)Einstieg in die körperliche Aktivität. So können beide Altersstufen zu Erfolgen kommen und sich ihren Möglichkeiten entsprechend entwickeln. Die Frage ist meiner Meinung also nicht unbedingt wie alt jemand ist, sondern wie man in bestimmten Altersstufen an die Materie herangeht (und welche Erwartungen man hat). Bei weiterem Interesse: www.karate-gemeinschaft.de
Antwort Michael Schölz (3.Dan) (München) 06.August 2002
Ich wundere mich über den Wortlaut des Themas. Es sollte nicht heissen 'ab welchem Alter kann ich Karate üben?' sondern: 'Wie muß ich Karate üben, um in jeder Altersstufe Freude und Erfolg darin zu haben?'. Es sollte meiner Meinung nach absolut selbsverständlich sein, Karate jeder Altersgruppe zur Verfügung zu stellen. Nur muß man dafür Trainingskonzepte haben. Und es ist symptomatisch, daß eigentlich sofort in der Diskussion die Frage behandelt wird, mit welchem Alter Kinder aufgenommen werden. Anfänger = Kind: Leider ein Faktum in den Köpfen der Allgemeinheit. Auch bei uns. Ich trainiere ein Dojo mit ca. 140 Mitgliedern. In diesem Dojo gibt es u.a. natürlich eine Kindergruppe, aber auch eine Gruppe ab 30. Erste Gruppe beherbergt Kinder ab 6 Jahren, zweite Gruppe Erwachsene, von denen einige weit über 60 Jahre alt (!) sind. Karatedo ist keine Frage des Alters (Wie man oft genug hören und lesen kann) sondern einerseits von der Bereitwilligkeit jedes Einzelnen, Karatedo erlernen zu wollen und andererseits von den Trainingsmöglichkeiten und der Erfahrung und dem Wissen der Trainer um die Altersstufen. Nicht überall wird ein für die Bedürfnisse, körperlichen Gegebenheiten und den altersspezifischen Voraussetzungen abgestimmtes Training angeboten. Im Kinder- und Jugendbereich können wir alle mit nicht unerheblichen Erfahrungen aufwarten. Aber gerade in der Gruppe an 30, also denjenigen, die wesentlich später anfangen, ist noch erheblich Nachholbedarf erforderlich. Oft werden die Trainingskonzepte des Jugendtrainings ohne nachzudenken (und ohne Absicht) auf die Erwachsenen aufgesetzt. Folge ist falsche Belastung, nicht altersgerechte Aufbereitung der Trainingseinheiten und falsche Anleitung. Es gibt hier einen netten Satz, der für das Karatetraining ab 30 gelten sollte: Erlebnis statt Ergebnis! Natürlich werden diese falsch trainierten Erwachsenen dann ein Bild vom Karate in die Welt setzen, das in keinster Weise stimmt: Für Karate braucht man diese und jene körperlichen Voraussetzungen, die nur ein Jugendlicher hat. Dem müssen wir entgegenstellen: Nein, dem ist nicht so. Und dies durch Trainingskonzepte, Einsteigerkursen und Öffentlichkeitsarbeit bekräftigen. Es geht auch um unsere Zukunft als Sport für alle: Die Alterspyramide wird sich in den nächsten Jahren dramatisch verschieben, der Bedarf für Sport im Alter entsprechend ansteigen. Wer dann mit entsprechenden Erfahrungen und Konzepten aufwarten kann, kann auch die Zukunft mitgestalten.
Antwort Peda deshi (Stadtallendorf) 06.August 2002
Kinder sind sehr unterschiedlich. Manche hören interessant zu; andere schwätzen lieber oder machen dummes Zeug. Aber man sollte die Kinder nicht mit 4 in den Kurs schicken. Ich hatte einen kleinen Schüler, der konnte gerade mal laufen und ein bisschen reden. Das ist zu jung... ... wer mit mir darüber diskutieren möchte, bitte an meine e-mail Adresse, oder www.peda-deshi.de O ja sumi na sai, Peda deshi
Antwort Mathias Schulze (4.Kyu) (Hannover) 12.August 2002
Ich habe mit 36 Jahren angefangen, Karate zu trainieren. Sicher ist es besser, früher anzufangen, weil ein Jodan-Fußtritt für mich so gut wie unmöglich ist. Das hat sicher auch mit den eigenen körperlichen Voraussetzungen (wenn jemand einen Tip hat, wie es besser hinbekomme, bitte mailen)zu tun, aber ich denke, frühzeitige Dehnung und Kräftigung der notwendigen Muskulatur bringen hier echte Vorteile. Trotzdem würde ich jedem 'Oldie' empfehlen, es auf jeden Fall einmal zu versuchen,weil das Training in jedem Fall eine Verbesserung der Reaktionsfähigkeit und der algemeinen Kostitution mit sich bringt. Gruß, Mathias
Antwort Bernd Mirbach 12.August 2002
Ich glaube, dass die Schulreife grundsätzlich ein wesentlicher Gradmesser für die geistigen und körperlichen Fähigkeiten darstellt, die notwendigerweise vorhanden sein sollten, um eine Sportart sinnvoll zu trainieren. Meine Tochter verliebte sich mit 7 Jahren in Karate. Die Begeisterung für die gewählte Sportart zu wecken hängt jedoch m. E. zu einem nicht unwesentlichen Teil vom Trainer ab, der mit Feingefühl auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten eingehen sollte... Nur Mut und ein starkes Oss
Antwort martin (4.Kyu) (Lauterecken (pfalz)) 30.März 2003
Hallo, ich bin schon lange im unserem Verein tätig. Wir haben schon Kinder mit 5 Jahren. Manche von denen passen viel besser auf wie ein 10 jähriges Kind. In anderen Sportarten fangen die Kinder auch früh an, wie z.B. Fußball, Geräteturnen,... warum sollen das die auch nicht mit Karate? Man muss halt sein Trainingplan für die kleinen Aufstellen und dann funktioniert es auch mit kleine Kinder von 5 Jahren. mfg, martin
Antwort Micha (3.Kyu) (Kiel) 02.Oktober 2005
Das kann man natürlich nicht genau festlegen.Ich sehe es selber in meiner Gruppe,dass die Kinder das Training verschieden aufnehmen.Die einen hören zu, während die anderen herumalbern.Der Jüngste(9) hört genaustens zu und der Älteste(16) macht blödsinn.Es kommt auf die Kinder an, denn jedes ist verschieden
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
Das kommt auf das einzelne Individuum an... man sollte zumindest auf zwei Beinen sicher laufen und sich ein bisschen konzentrieren können, dann ist jedes Alter möglich. Ich habe schon Dreijährige Heian Shodan laufen gesehen, aber auch 10jährige, die Probleme hatten zwei Arme und zwei Beine zu sortieren. Jeder Mensch ist anders. Bei entsprechend angepasster Trainingsmethodik kann jeder in jedem Alter mit Karate beginnen. Da hilft nur ausprobieren.
Antwort Buechler Solange (9.Kyu) (Luxemburg) 19.July 2009
Hey,meine Tochter ist jetzt 6 Jahre alt. Mit 4 Jahren hat sie mit Karate angefangen und hat sehr grossen spass daran gefunden und trainiert 4x die woche.Also Altersbegrenzung gibt es meiner Meinung nach nicht. Zu bedenken ist aber dass im ersten Jahr auf spielerische Art und Weise gearbeitet werden soll.


Thema [7] Erste Hilfe - sinnvoll oder nicht?
Bist Du in der Lage Erste Hilfe zu leisten? Wann hattest Du Deinen letzten Erste Hilfe Kurs? Oder ist so ein Kurs nicht sinnvoll? Mußtest Du schon mal Erste Hilfe im Training leisten, oder würdest Du dich überfordert fühlen? Sollten alle Karateka regelmäßig einen Erste Hilfe Kurs besuchen?
Antworten Übersicht
Antwort Volker Bernardy (2.Dan) (Daun) 10.Januar 2001
Wir haben das Glück einen Rettungsanitäter im Dojo zu haben, der auch in der Lage ist entsprechende Informationen auf Trainer-Lehrgängen an den Mann zu bringen. Generell kann ein solcher Kurs sicherlich nie schaden, auch wenn es bei uns noch keine nennenswerte Verletzungen gab. Vermehrt treten diese jedoch im Wettkampf(-Training) auf, und hier ist es sicherlich unerlässlich kompetente Ersthelfer zu haben. Ein Übungsleiter sollte sich auf jeden Fall mit diesem Thema auseinander setzen. Leider denkt man (ebenso wir fast jeder Autofahrer!!) erst dann darüber nach, wenn schon etwas passiert ist.
Antwort sasch (4.Kyu) (Beelitz) 30.März 2003
Ich denke es wehre schon sinvoll zu wissen wie man jemanden helfen kann dem man gerade die nase gebrochen hat oder soll ich ihn einfach liegen lassen und eine anzeige riskieren. auserdem würde es mich auch interessieren wie ich mich verhalten muss, wenn mir der arm oder sonst was gebrochen wurde.
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
Erste-Hilfe-Kenntnisse sind allgemein im Leben sinnvoll, ob nun Karateka oder nicht, man weiß nie wann es mal nötig wird. Im Karatetraining selbst habe ich noch keine Verletzungen erlebt. Aber es kann ganz dumm kommen, so habe ich einmal gesehen, wie sich jemand beim Sprung in der Enpi das Knie verdreht hat... den Sprung unglücklich erwischt, bei der Landung ganz unglücklich aufgekommen... es kann immer was passieren, ist aber selten. Meiner Erfahrung nach passiert bei den üblichen Erwärmungs-Spielchen (z.B.kurzes Ballspiel vorweg etc.) oft mehr als beim eigentlichen Training. Meist ist es Kleinkram... blaue Flecken und ähnliches, aber eine Garantie gibt es nicht.


Thema [8] Hohes oder niedriges Verletzungsrisiko im Karate-Do?
Wie hoch ist das Verletzungsrisiko im Karate-Do? Treten hier mehr oder weniger Verletzungen auf als in anderen Sportarten? Und sind die Verletzungen mehr oder weniger schwer? Wurdest Du schon schwer verletzt?
Antworten Übersicht
Antwort Christian Kaminski (1.Dan) (Unna) 17.06.2000
Wer Karate richtig traniert, kann sich nicht verletzen. Ich Trainiere jetzt schon seit 5 Jahren und habe mich noch nie verletzt. Wer sich schon einmal intensiv mit Karate beschäftigt hat, kennt auch die Vitalpunkte die man Positiv oder Negativ stimulieren kann und somit etwas zur Gesundheit beiträgt.
Antwort Ingo (Berlin) 28.September 2000
Bei korrektem Training ist die Unfallgefahr gleich null, im Laufe der Trainingsjahre trainieren wir die Gelenkigkeit, die Muskelkontraktionsfähigkeit und die Fähigkeit zur Muskelentspannung, die Knochenstruktur und -härte verbessert sich, die Konzentrationsfähigkeit verbessert sich, die Sensibilität sich selbst und dem Partner gegenüber erhöht sich, nach 20 Jahren Training habe ich festgestellt das beim Schulsport, auf dem Weg zum Training und beim Fußball mehr Unfälle passieren als beim Training, Unfälle beim Training geschehen vor allem durch mangelnde Erwärmung, aufputschen seitens des Trainers, Unachtsamkeit, falsch verstandener Ehrgeiz, überschätzen der eigenen Fähigkeiten.
Antwort Jessica (3.Kyu) 09.August 2002
Grundsätzlich besteht meiner Meihnung nach kein großes Verletzungsrisiko. Die Voraussetzung ist allerdings, dass man seine eigenen und die Grenzen anderer kennt, bzw. einschätzen kann. Ich trainiere seit fast zehn Jahren Karate und hatte noch nie eine größere Verletzung. Auch in dem Verein, dem ich angehöre, ist es in seiner 18 jährigen Vereinsgeschichte nicht vorgekommen.
Antwort Juliane (9.Kyu) (Erfurt) 09.August 2002
Ich habe leider schon schlechte erfahrung beim training gemacht und mich verletzt. mein trainer hat mir von hinten ins kniegelenk getreten, dabei ist meine kniescheibe zur seite rausgesprungen hat den gelenkknorpel mitgerissen, den miniskus eingerissen und auch von der kniescheibe selber ist ein stück abgebrochen. nach diesem vorfall und bisher einer OP kann ich vorraussichtlich wohl nie wieder karate trainieren.
Antwort Mike (1.Dan) (Knittelfeld) 16.September 2002
Meiner Meinung nach besteht im Karate-Sport kein höheres, akutes Risiko als wie in anderen Sportarten. Allerdings sind die Langzeitauswirkungen auf die biomechanische Funktion der Gelenke mehr als bedenklich. Das meine ich nicht nur aus eigener Erfahrung sondern auch das Wissen als Physiotherapeut veranlassen mich zu dieser Annahme. Ich kann nur jedem, der Sport sinnvoll bis ins höhere Alter betreiben will empfehlen, von vornherein mit körperschonenderen Sportarten, als es das Karate ist, zu beginnen!
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
Statistisch gesehen im Vergleich zu vielen anderen Sportarten - allen voran Fußball, Handball, Basketball - extrem gering, denn man trainiert ja bewusst kontrolliert und mit Rücksicht auf den Trainingspartner. Bei vernünftigem Aufwärmen sind auch Zerrungen kaum möglich. Zu dem Kommentar von Juliane aus Erfurt kann ich nur sagen: Entweder dein ?Trainer? hat absolut keine Ahnung... dann sollte er nicht Trainer sein... oder du hattest einfach unglaublich großes Pech... was im Einzelfall nicht immer auszuschließen ist. Das schlimmste was mir im Karatetraining je selbst passiert ist war ein geschwollener Fuß, nachdem ich mir bei der Heian Godan selbst auf den Fuß gesprungen bin... und das war mein eigener Fehler. Ansonsten ist mir außer ein paar blauen Flecken noch nichts untergekommen in meinen immerhin 8 Jahren Training.


Thema [9] Bietet Karate-Do genügend Selbstverteidigung?
Wie hoch ist der nutzbringende Teil der Selbstverteidigung im Karate-Do? Wie oft trainierst Du im Training Selbstverteidigung und hat es für Dich einen nutzbringenden Effekt? Glaubst Du, das das was Du an Selbstverteidigung erlernst Dir in einer Selbstverteidigungsituation etwas bringen kann? Sollte mehr oder weniger Gewicht auf die Selbstverteidigung im Training gelegt werden?
Antworten Übersicht
Antwort Lukas (3.Kyu) (Bern, CH) 16.April 2000
Tja, schwer zu sagen, habe es noch nie ausprobieren müssen. Bei uns im Training wird Selbstverteidigung, die eher ins Jiu-Jitsu geht, leider allzu wenig trainiert. Aber im Erstfall nützen ein einfacher Block und eine Kombination aus Kizami-Zuki und Gyaku-Zuki sicherlich genug.
Antwort Matthias v. Saldern (>3.Dan) (Lüneburg) 25.April 2000
Ja, Karate-do bietet genügend SV, wenn man intensiv bunkai trainiert und nicht vergisst, dass goshin-kumite und hissin-Kumite integraler Bestandteil des Karate-do sind. Es schult auch die Fähigkeit, sich in so eine Situation nicht hineinbegeben zu wollen. Es schult nicht so gut, SV-Situationen im Vorfeld zu erkennen. Hier ist ein Seminar mit Kriminalbeamten sehr erhellend.
Antwort Ulrich Stuhr (1.Dan) (Schmalensee) 28.Februar 2001
Ich schließe mich der Meinung von Herrn v. Saldern grundsätzlich an, müsste jedoch einschränken, daß die SV in den vergangenen Jahren durch größere Wertlegung auf dynamisches Wettkampfkarate doch ein wenig ins Hintertreffen geraten ist. Man sollte nicht vergessen, daß die SV eine der Grundmotivationen für die Entstehung von fast alle Budosportarten gewesen ist und den Ausübenden von Kampfsportarten, früher wie heute, vor der Gewaltanwendung Dritter beschützen soll. Allerdings dadurch, daß die Diskussion um SV wieder größeres Interesse und Aufmerksamkeit in den Dojos und in verschiedenen Karate-Magazinen findet, bleibt für die Zukunft zu hoffen, daß SV auch wieder ein größeren Anteil vom Training einnimmt.
Antwort Peda deshi (Stadtallendorf) 06.August 2002
Das kann ich nicht sagen. Bisher bin ich jedem Streit aus dem Weg gegangen bzw. hatte nie einen provoziert. Ich hoffe auch, dass es immer so bleiben wird. Falls ich mal in solch eine Situation komme, dann schreibe ich hier nochmal rein. ... wer mit mir darüber diskutieren möchte, bitte an meine e-mail Adresse, oder www.peda-deshi.de O ja sumi na sai, Peda deshi
Antwort heinz 21J. (3.Kyu) 09.August 2002
Zuerst will ich einmal sagen dass ich in diesem Kommentar nur den selbstverteidigungszweck des Karate ansprechen werde und nicht diesen fairen Sport in den Dreck ziehen will! Ich bin schon öfters in Kampfsituationen auf der Straße geraten. Karate hat mir dabei aber nie etwas gebracht, obwohl ich 4 Jahre lang extremes Kumite trainig mit meinem Trainer (4. Dan) betrieben habe und ausserdem 1,82 groß bin und 80 kg wiege! Denn im Karate werden keine realen Situationen trainiert die in einer Schlägerei vorkommen. Z.B. kann es im Ernstfall schnell passieren dass man zu Boden geht, dann kann man mit Karate nichts mehr ausrichten. Auch die ständig trainierten Kizami-Zukis und Gyaku-Zukis erweisen sich nicht als sehr wirkungsvoll. Aus eigener Erfahrung weiß ich dass unkontrollierte und agressieve Schläge auf den Gegner um einiges wirkungsvoller sind. Und vorallem Fußschläge kann man komplett vergessen, da man während einer Prügelei nicht ständig zwei Meter vom Gegner distanziert ist um dann einen sauberen Kick auszuführen! Karate kann sogar eine ernste Gefahr mit sich bringen. Viele Karatekas überschätzen ihre Fähigkeiten in einer ernsten Situation und müssen dies dann auf einer äußerst schmerzhaften Art und Weise feststellen, glaubt mit das... Wer sich selbst verteidigen will, sollte sich im Boxclub (noch besser: Thai-Boxen oder Kickboxen)anmelden und ins Fitness-Studio gehen. Wem Boxen usw. zu hart ist kann sich auch umfassenden Schutz mit dem Kampfsport 'Wing Tsun' besorgen oder am besten beides kombinieren. Wer sich den ganzen Stress nicht machen will ist mit einem Tränengas-/Pfeffergasspray mindestens genauso gut bedient!
Antwort Dirky (1.Dan) (Braunschweig) 12.Januar 2003
Kann mann nicht genau beantworten..!! Es liegt immer an einen selbst, ob man sich verteidigen kann oder nicht!! Man kann halt nicht auf der Straße genauso wie im Training agieren, es ist ein anderes Kampfsystem auf der Straße. Aber durch Karatetraining sollte man schon einwenig lernen wie man blockt oder sich schützt! und die besste Selbstverteidigung ist immernoch, schnell laufen..:o) Meiner Meinung/Erfahrung nach ist das auch alles eine Kopfsache.... was nützt die die beste Selbstverteidigung, wenn du es im Ernstfall nicht umsetzen kannst..nur kann man den Ernstfall nicht trainieren...
Antwort Shinosoke (7.Kyu) (Hamburg) 1.Februar 2003
Lieber Heinz21J! Ich frage mich ernsthaft wie man als Braungurt ein derartig unqualifiziertes Zeug daherreden kann! 1.Karate-Do ist eine umfassende, komplexe Kampfkunst und bietet sehr wohl brauchbare SV-Techniken. Das Problem ist nur, dass in vielen Vereinen der sportliche Aspekt überwiegt und die SV vernachlässigt wird. 2.Die geringe Effektivität von (speziell hohen) Fußtechniken ist allgemein bekannt. In einigen Stilen (z.B. Goju-Ryu) werden Jodan-Fußtechniken daher kaum oder gar nicht trainiert. 3.Ich bezweifle stark, dass Kickboxen in der SV effektiver ist als Karate. Es handelt sich dabei ursprünglich nämlich lediglich um eine andere Form des Vollkontakt-Karate kombiniert mit Elementen aus dem Boxen. Ob Vollkontakt-Stile effektiver sind als 'Non-Contact'-Stile ist eine andere Frage (ist ja alles Karate). Ich denke die tatsächliche Effektivität für die Selbstverteidigung hängt von Trainingsinhalt, Art des Trainings (sportlich bzw. traditionell)und vor allem von den Leuten ab, die Karate praktizieren. Das lässt sich nicht verallgemeinern. Wenn Karate wirklich so unbrauchbar wäre, wie erklärst du dir dann die zahlreichen Kampferfolge bekannter Karatemeister wie beispielsweise Masutatsu Oyama (der übrigens einen ziemlich berühmten Thai-Boxer besiegte)???
Antwort T. Schmidt (1.Dan) (Hamburg) 03.Mai 2003
Ich möchte ebenfalls noch etwas zu Heinz21J sagen: Ich bin auch absolut nicht dieser Ansicht. Von sich selbst ausgehend auf die gesamte Kampfkunst Karate zu veralgemeinern finde ich äußerst gewagt und nicht vertretbar. Du kannst nur aufgrund deiner persönlichen Tiefschläge nicht allgemein über Karate urteilen. Und scheinbar hat dein 'extremes Kumite', welches du geübt hast, keine besondere Qualität, das Training scheint, um es mal drastisch auszudrücken, schlecht gewesen zus ein. Die hohe Graduierung eines Trainers spricht längst nicht für Qualität. Allein das Gleichgewicht, die Körperbeherrschung und -spannung, die man durch das Karatatraining erreicht, bringen einen entscheidenden Vorteil im Straßenkampf. Natürlich kann man bei einer Schlägerei keinen Mawashi-Geri gegen den Kopf oder Ushiro-Geri anbringen, oder zumindest nur sehr schwer. Das sind schließlich Wettkampftechniken. Hier gilt es zu unterscheiden. SV-Techniken sind anders. Von einem Gegner, der dich packt, um dir beispielsweise eine Kopfnuss zu verpassen, wirst du nicht mit einem Mawashi-Geri befreien. Das ist wohl klar. Denke dann aber an SV-Techniken. Mit einer schnellen Drehung und einem Armschwung befreist du dich sehr schnell, glaube mir, ich habe es selber erlebt! Um mal eine Situation aus meiner persönlichen Erfahrung zu schildern: Zwei Typen, etwa 15-16 Jahre alt, wollten mich in dem Wäldchen neben unserer Schule abziehen. Ich machte bereits seit 6 1/2 Jahren Karate und war Braungurt. Sie hielten mein Fahrrad fest und hatten eine Dose Tränengas dabei. Natürlich hatte ich Angst und war unsicher, aber ich lief nicht weg, was auch meist eine sinnvolle Alternative wäre. Ich versicherte den beiden 10 mal, dass ich kein Geld dabei hätte, was sie mir natürlich nicht glaubten. Als dann der eine mit den Fäusten auf mich losging, handelte ich aus Reflex. Diesen Reflex trainiert man sich im Laufe der Zeit an. Der eine der beiden knallte gegen einen Baumstamm und der andere krümmte sich. Dann fuhr ich schleunigst davon. Ich glaube nicht, das dies eine heldenhafte Aktion war, aber es war zum einen die SV-Erfahrung des Karatetrainings und zum anderen die gute technische Ausbildung (Grundschultechniken!), die mir dieses Handeln ermöglichte. Ob es gut war, da bin ich mir heute noch nicht sicher.
Antwort Kthetra (2.Dan) 08.November 2003
das ist eine gute frage, ich kann es mit ja beantworten. wer das gegenteil behauptet der hat den falschen sensei gehabt und nichts gelernt. ich mußte in meinem leben oft einem kampf stellen mit einem oder mehrere gegner, ohne karate wäre ich jetzt ein toter man. dank karate do bin ich bisher im ernstfall unbesiegt geblieben. die kata im karate ist mehr als ein form, alle bewegungen darin sind selbstverteidigungs technicken. man muß nur die kata zerlegen und die technicken im kumite training einbringen. in den meisten dojos in deutschland wird nach dem prüfungs program trainiert. gewöhnlich trainieren die meisten den üblichen kihon program, die kata abläufe (seltend bunkai oder garnicht) und im kumite teil meist kizami/gjaku tsuki. es muß im training ein verbindung zwischen kihon, kata und kumite sein, nur so kommt ein schüler der selbstverteitigung näher.
Antwort Benjamin Ilgner 2.Januar 2004
Ein Rundumschlag: Einleitung: Grundsätzlich gilt meiner Meinung nach, dass Budo-Kampfsportarten nicht mit Selbstverteidigung (Strassen-Kampf) gleichzusetzen sind. Ersteres unterliegt wie der Zusatz "Sport" schon aussagt gweissen Regeln - explizit oder implizit. Z.B.: ist es im Kumite regelwidrig gewisse Partien des Körpers anzugreifen (Tritt zw. die Beine...). Diese Regeln fallen im Falle eines körperl. Angriffs und damit eine für mich eingetretene Notwehr weg. Es wird ein regelloser Kampf - alles ist erlaubt... Man befindet sich in einer Aussnahmesituation, die man sowohl psychisch als auch physisch beherrschen muss. Man muss die Situation bewusst kontrollieren, Situationskontrolle ist das wichtigste aber in meinen Augen auch das am schwierigsten zu erlernende... - denn Aufregung und Kontrollverlust der Situation führen zu Panik, lähmender Angst und somit zu unüberlegtem Handeln - die denkbar schlechteste Ausgangslage eine Situation zu meistern... Das bedeutet also, dass man sich damit im Vorfeld psychisch auseinandersetzen muss, wobei hier Atem- und Entspannungsübungen sehr hilfreich sind, seine Angst zu beherrschen und somit die innere Blockade zu beseitigen. Wobei ich hier auch sagen möchte: "Jeder nicht geführte Kampf ist ein gewonnener Kampf...". Wer sich leichtfertig in Auseinandersetzungen einlässt, auch wenn man vor Freunden blamiert und in seiner Ehre gekränkt wird, ist in meinen Augen sehr dumm... Falls es aber wider aller Anstrengungen nicht gelingen sollte, die Auseinandersetzung friedlich zu lösen und man keine Möglichkeit hatte sich der Gefahrensituation zu entziehen, dann muss man sich wohl oder übel zum "Kampf" stellen... wobei man hier den oder die Gegner schnell (innerhalb von Sekunden), effizient und "gefühllos" "kampfunfähig" machen muss. Hier ist alles erlaubt: Beissen, Kratzen, Knochenbrechen, Augenstechen,... - eine äusserst brutale Vorgehensweise... - aber ACHTUNG, Verhältnismässigkeit der Mittel ist auch hier wichtig. Ebenso ist es wichtig, dass man sich mit den Folgen einer Auseinandersetzung auseinander setzt... Denn wie gesagt, bei einem Strassenkampf gibt es keine Gewinner, entweder man ist verletzt oder im schlimmsten Falle tot, oder man muss sich vor Gericht aber auch vor allen Dingen vor seinem eigenenen Gewissen rechtfertigen und wie immer man sich entscheidet, man muss damit leben... Wer auch nur einen Funken Menschlichkeit und Sinn für Realität besitzt, sollte sich verdammt genau überlegen, was er da macht... der Rundumschlag ;-) zu Lukas: Leider genügt ein einfacher Block, Kizami-Tsuki und Gyaku-Tsuki nicht aus, es sei den du hast einen Gegner der es nicht ernst meint... Jeder Gegner, der es wirklich ernst meint und Dich bewusst angreift, wird sich nicht von ein paar Schlägen oder Tritten beeindrucken lassen. zu M.v. Saldern: In meinen Augen ist ein intensives Bunkai-Training nicht ausreichend, um effektiv zu sein. Man ist nur gegen eine Art von Gegner gut gewappnet und zwar gegen einen Karateka. Ich vergleiche Kampfsysteme immer gerne wie mit dem erlernen einer neuen Sprache... z.B.: Französisch. Am Anfang muss man Vokabeln -sprich Bewegungen erlernen, dann kann man irgendwann Sätze - sprich Bewegungskombinationen bilden. (wobei man sich wie ein Papagei verhält, der zwar Sätze bilden kann, aber die Bedeutung nicht versteht) Wenn man lange genug übt, ist man in der Lage zu sprechen und zu verstehen, was man sagt, bzw. wozu die Technik wirklich gut ist... Das Bunkai-Training ist deswegen sehr wichtig, da man hier bemerkt, was wirklich realisierbar ist und was nicht. Es ist am Anfang so, als wenn man sich mit seinem "Schulfranzösisch" mit einem "einheimischen Franzosen" unterhält... Aber irgend wann klappt auch dies und man spricht die Sprache perfekt... (z.B.: "Karatesch") Aber was passiert, wenn man auf jemanden trifft, der nur russisch spricht??? oder nur mandarin??? Mein Trainer sagt immer: "Wer auf nichts vorbereitet ist, ist auf alles vorbereitet..." (Tja ja, dass Kampfsportleben steckt voller Paradoxa) Auf alles vorbereitet zu sein impliziert natürlich, dass man den Umgang mit "Energie" beherrscht. Sei es nur als Block wie im Karate oder als abbremsende Kreisbewegung wie im Aikido. Ein gutes SV-Techniktraining darf sich nicht auf ein System festlegen und die anderen Systeme als Konkurrenz betrachten, sondern muss sie allesamt als gleichberechtigte Partner betrachten. Der Umgang mit der eigenen aber auch von aussen einwirkenden Energie ist elementar... Hier sind in meinen Augen die Prinzipien der vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft) sehr schön. Eine gute SV vereinigt in sich, die Grundprinzipien aller Kampfsportarten dieser Welt... zu heinz 21J: Ich muss Heinz in manchen Dingen recht geben... Je berechenbarer man kämpft, desto wirkungsloser ist es. Um seine Berechenbarkeit zu verlieren, muss man aus dem erlernten System ausbrechen können und sich diese Unberechenbarkeit bewusst machen und sie bewusst einsetzen... (Und wieder ein Paradoxon...) Ich persönlich würde mich lieber mit einem Karateka auseinandersetzen wollen, als mit einem wildgewordenen Kreisläufer (Handball), Footballspieler oder Rugby-Spieler... Ich finde es trotzdem Schade, dass ein Kampfsportler öfter in Notwehrsituationen gelangt, denn gerade er sollte wissen, wie einfach es ist einen Menschen zu verletzen... Heinz, ein Rat, Du solltest Dir genau überlegen was Du da tust... wenn es sich um unabwendbare Notwehr oder gar um Nothilfe handelt, bin ich der letzte, der mahnend den Finger hebt... - im Gegenteil. Nothilfe zu leisten ist in meinen Augen genauso wichtig wie erste Hilfe zu leisten... Der beste Selbstschutz ist immer noch seine Aufmerksamkeit zu schärfen... Was Dirky sagt, kann ich nur untersteichen. zu T. Schmidt: ob es gut war, was Du gemacht hast, musst Du selbst enscheiden und mit dir ausmachen, dass kann Dir leider keiner abnehmen. Aber Fakt ist, dass Du Dich aus einer Gefahrensituation befreit hast und gesund geblieben bist, dass alleine zählt. Auf welcher Art man sich aus solchen Situationen befreit ist Erfahrungssache und von der Persöhnlichkeit abhängig. Aber jede Auseinandersetzung hat seine eigenen Regeln... Die Art und Weise, die schon einmal geklappt hat, muss nicht zwangsläufig bei der nächsten Konfrontation wieder klappen.... Ich hoffe ich bin hier niemanden zu nahe getreten. Mein Ziel ist es, dass Menschen sich bewusst machen, was für Folgen SV haben kann und sie sich damit kritisch auseinandersetzen... Denn SV ist nichts Schönes oder Angenehmes - im Gegenteil. Das insgesammt erwähnte ist natürlich nur ein kleiner Teil der SV aus meiner Sicht... Ich kann nur jedem empfehlen über den Tellerrand zu schauen - es lohnt sich... Konstruktive Kritik, andere Ansichten oder Anregungen sind immer willkommen... Mein Motto: es gibt gute Karate-ka, gute Boxer, gute Judo-ka, ... und einfach nur gute Menschen.
Antwort Jens-Uwe Rose (5.Kyu) (Berlin) 02.Oktober 2005
Die Geister streiten sich.Frage wie schnell möchtest Du in der Lage sein Dich situationsgerecht zu verteidigen.Hast du wenig Zeit halte ich Karate für ungeeignet.Möchtest Du in 30 Jahren diese Fähigkeit besitzen ist Karate geeignet.Karate ist zu vielseitig und komplex um in SV schnell Erfolge zu erziehlen. Meine Tipp's : Lerne und übe wenige einfache Techniken,Keine Spielereien!!!Heian Shodan reicht(aber ura und go)!!!!Verzettel Dich nicht in der Vielfalt der Techniken!Falls für Dich der SV-Aspeckt im Vordergrund steht. Wenn Du SV als Primat für Dich gewählt hast musst Du so trainieren.Einfach,perfekt,energiesparend und wirkungsvoll!Ob Karate für SV geignet ist oder nicht liegt also an Dir selbst und an Deinem Training.Es wird nicht immer reichen aber mich hat Karate-Do in 10 Lebensjahren begleitet und vor schlimmen Übeln behütet.Es ist mir gelungen mit Agressionen anderer Mitmenschen umzugehen und nicht mit anzuspringen.Und in Berlin heisst das was!Auch Strassenköter sind nur Menschen!Respeckt, Höflichkeit und Achtung egal was vor einem steht sind der Schlüssel der SV!!!!! Sollte diese Maxime nicht funktionieren musst Du bereit sein zu kämpfen!Falls Du stirbst frage ich Dich ?WAS VERPASST MANN DENN SCHON ?!
Antwort Karl (7.Kyu) (Bad Waltersdorf) 4.März 2006
Zu erst mal grias eich! Also zum Thema, ob Karate eine gute Selbstverteidigung ist, ist mit ein paar worten erklärt.Egal was für eine Stilrichtung ob Judo, Karate, Aikido eghl ob Amerikanisch, Chinesisch oder Koreanisch.Das Verteidigen in einer solchen Situation wie ihr es nennt Straßenkampf und das ist eine Sache die nur zu einem gewissen Teil trainiert werden kann, es kommt auf den Charakter des Angegriffenen an. Hat er Angst ist er nervös oder weiß er was er tut, hat er Erfahrung in solchen Sachen, kann er den Zug seines Gegners voraus sehen wie im Schach. Nur wer in solcher Situation Ruhe und Gelasenheit zeigt, hat einen Vorteil und nur einen Vorteil er ist trotzdem nicht überlegen. Und ist noch lange nicht der Sieger wenn man das überhaupt so nennen darf. Deshalb niemals Selbstüberschätzung und immer klaren Kopf und wann man schon schlagen muß bzw treten, dann kontrolliert mit der richtigen Kraft auf die richtige Stelle. Glaubt mir bei denn meisten Angreifern reicht ein lauter und kraftvoller Kiai. Danke fürs lesen und oss
Antwort Frank (1.Kyu) (Köln) 5.Juni 2006
Also ich betreibe seit langem Karate viele Jahre schon hatte früher auch viele Turniere im Kumite gewonnen, seit einem Jahr trainiere ich auch WT und muß sagen das ist Selbstverteigung!!!! Es gibt nichts überflüssiges und man beschrängt sich nur auf das wesentliche und wenn ich nun im Training Kumite mache sehen die Jungs alle ganz schön alt aus . Ich würde sogar soweit gehen zu sagen WT ist dem Karate weit überlegen. Aber alles ist nur so gut wie derjenige es beherrscht! MfG Frank
Antwort Italo (3.Kyu) () 5.Juni 2006
also ob karate genügend selbstverteidigung bietet.wurde ja schon von vielen seiten geschildert.ich denke in erster linie sollte man sich nach diesem satz richten ?Oberstes Gebot ist nicht der Sieg oder die Niederlage, sondern die Vervollkommnung des eigenen Charakters? das ist ein ganz wichtiger Grundsatz. den konflikt erst verbal zu lösen.und wenn es kein ausweg gibt, und es wirklich zu einem ?straßenkampf? kommt, dann sollte man fähig sein sich zu ?verteidigen?,sofern man karate richtig verstanden hat (sowohl geistlich als auch körperlich), denn beim karate wird gelehrt den gegner mit einem schlag oder tritt kampfunfähig zu machen. das ist alles nur eine sache des kopfes. für manche wird dies hier ziemlich confus klingen. manche werden dies vielleicht verstehen. MFG Italo
Antwort Schrader (3.Dan) (Berlin) 20.02.2007
Selbstverständlich ist Karate eine exzellente SV. 1. Schaue über den Zaun. - ergänze Dein Können insbesondere mit fassenden Kampfsportarten - Probiere alles aus (Boxen, Kyokushin Kai, Ju Jutsu, Judo, Ringen, WT usw.) 2. Der Geist des Kriegers muss in Dir sein. - Sei bereit zu sterben - sei mit allem im Reinen, dann ist Dein Geist klar 3. Die Freundlichkeit eines Diplomaten und die Vorsicht, Übersicht u. der Respekt eines Kämpfers - in der Regel kündigen sich solche Situationen an - sei aufmerksam nach innen, der Bauch sagt i.d. Regel bescheid - sei aufmerksam nach außen, Dein Umfeld sagt Dir i.d.Regel bescheid, streife die Augen, prüfe die Blicke der Anderen - sei freundlich aber bestimmt so lange es geht - zeig Dich entschlossen, es sei denn die Gegner sollen sich in Sicherheit wiegen 4. Die Situation selbst ist nur mit kontrollierter Aggressivität und absoluter Härte zu bestehen - ist es nicht zu verhindern, dann gehts los und das total, hier gibt es nur einen der siegt, schnell, hart, kompromisslos u. aggressiv wird der Gegner bekämpft - Härte auch gegen ein selbst, Stichwort Willen u. Nehmerqualität 5. Angst gehört dazu - sie muss uns schützen vor unüberlegten Sachen - sie gibt Energie zu fliehen aber auch zu kämpfen - sie darf uns nicht auffressen, man muss sich gut kennen, dann ist es auch immer zu lösen 6. Strassen haben keine Regeln - die Regel ist: es gibt keine - Hilfsmittel, Tricks(wie Ablenkung o.a.) sind zwingend, beachte!auch für Deinen Gegner 7. Prüfe Deinen Gegner - schau ihm in die Augen, dort finden wir seine Entschlossenheit - höre auf Deinen Bauch - manchmal blaffen die Gegner nur, dass kann man manchmal testen 8. Vermeide solche Situationen - nur der nicht kämpfen muss ist der wahre Sieger - beachte: es kann immer Folgen haben, Verletzungen, Tod, rechtliche u. finanzielle Folgen So wer möchte, der kann weiter machen..... es gibt noch sooo viel. Zum Schluß zählt Erfahrung, wohl dem der sie nicht machen musste. Wohl dem der sie hat.
Antwort Ole Sproesser (Hamburg) 24.02.2007
Ich denke folgendes: Sofern im Training nicht nur Wettkampftaktiken, Kata und kihon trainiert wird, bietet Karate sehr wohl eine Selbstverteidigungsmöglichkeit. Straßensituationen werden taktisch jedoch anders angegangen als Wettkampfsituationen. Zunächst muss die Situation rechtzeitig als gefährlich erkannt werden. Möglichst schon vor der unumweichlichen Eskalation. So kann man der Situation nach dem Vorbilde von Funakoshi (lest dazu "Karate-Do, Mein Weg") schlichten. Wenn dies nicht mehr möglich ist, kann taisabaki mit aiuchi waza oder einem nicht grundschulmäßigen Block und einer agressiven Folge multipler Schläge (Sensei Busche) die erste Situation retten. Dann kann man immer noch weglaufen oder Hilfe organisieren. Man sollte sich allerdings von der Idee befreien, dass es eine ultimative SV gäbe, der man nichts anhaben könne. Jedes System bietet Stärken und Schwächen. Außerdem sind alle nur Menschen und wenn man in einer schwachen unaufmerksamen Situation überrascht wird, dürfte jeder nahezu chancenlos sein. Als Karateka sollte man sich auf die Ursprünge rückbesinnen und auch Jiu trainieren. Was bedeutet denn das Zurückziehen der zweiten Hand beim Tsuki?? -> Ein Greifen des Gegners und in die Technik Hineinziehen. Dies muss vielfach geübt werden, denn durch dieses Kontakt halten, kommt man direkt ins Jiu. Anschließen kann man kartetypische Folgetechniken anbringen, die man beherrschen sollte. Diese sollten jedoch riegeros sein und keine Experimente darstellen... Das ist meine Meinung. noch ein Tipp: macht mal nen SV-Lehrgang mit (Sensei Busche und Sensei Kniebühler finde ich sehr überzeugend)
Antwort Klaus (3.kyu Shotokan, 12.SG WingTsun) (Dormagen) 06.04.2007
Hallo zusammen, durch Zufall bin ich auf dieser Seite gelandet und an diesem Thema haften geblieben. Erst einmal stehen sich auf der Straße Menschen und keine Stile gegenüber.... Meine Karate Ausbildung hatte nie, auch nur irgend etwas mit der Vorbereitung auf eine soziale Auseinandersetzung zu tun. Hier stand definitiv der Sport im Vordergrund. Der Ursprung des Karate ist sicherlich ein kriegerischer. Jedoch sind die Techniken sportlich entschärft und reglementiert worden. Die eskalierende Situation in der Straßenkneipe hat überhaupt nichts mit der sportlichen Tatami-Duellsituation gemeinsam. Ich glaube, dass eine ganze Menge Karateka, Judoka, eben Kampfsportler, maßlos ihre realen SV-Fähigkeiten überschätzen. Dies liegt nicht zuletzt an den Lehrern und Ausbildern, welche (das habe ich erst kürzlich wieder auf einer Karate Einführung gesehen), ihren Schülern sogar die tadellose Funktionalität der Abwehr eines Messerangriffs mit einer Soto-Uke / Gyaku-Tzuki Kombination demonstrieren. In mein Karate Training waren nie realitätsnahe Rollenspiele unter fachgerechter Anleitung integriert. Wie verhalte ich mich, wenn der angetrunkene Thekenbesucher auf der Suche nach einem "Opfer" meinen Blick streift und mich aggressiv anmacht: "Haste ein Problem???"? Oder gar die zierliche Frau, die einen Kampfsport betreibt, aber in der Tiefgarage, als sie von einem unbekannten nur angesprochen wird vor Angst erstarrt. Sollte hier eine 2 zeitige Block / Kizami Kombination helfen können, wenn der Unbekannte unserer Kampfsportlerin nun aggresivst an die Wäsche will? Schade, dass sie beim Kumite nie die Ellbogen einsetzen durfte..... In einer solchen Situation, nämlich unter dem Einfluss von Adrenalin funktionieren in der Regel nur noch die rudimentärsten Dinge. Schön wenn die im tausendfachen Stresstraining angelegten Verhaltensmuster nun zur Verfügung stehen. @Karl, einem Vorredner. Wahrscheinlich bist Du 2,15 m groß und 155 kg schwer, dass Du Deine Gegner mit einem Kiai bezwingst..... Zu guter letzt sollte das Training, sei es Karate , KungFu oder irgendein anderer Stil jedoch zu einem solch sicheren Auftreten führen, dass wir als Opfer erst gar nicht in Frage kommen. Idealer Weise sind wir in der Lage unter realistischer Einschätzung der Gefahr (aufgrund unseres Trainings)zu Deeskalieren und eine körperliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Selbst wenn ich gewinnen sollte: Kann ich damit leben, einen anderen Menschen eventuell schwer verletzt zu haben? Die möglichen Rechtsfolgen mal ganz außer Acht lassend. Hier sind wir dann auch schon bei der Frage nach dem Sinn einer Kampfkunstausbildung. Das erste Mal die Freiheit des nicht bewusst gesteuerten agierens erleben - huch was war denn das? Der Mensch ist so klein und doch.... In diesem Sinne, viel Spaß beim Training. Gruß Klaus
Antwort Karl (---) (Bad Waltersdorf) 28.05.2007
OSS Hallo Klaus. Ich bin weder 2,15 Groß noch habe ich 155 Kg. Ich bin 1,93 und habe 85 kg soviel dazu. Ich meinte in meinem Text nicht das SV das Ziel im Karate ist. Karate ist Kampfkunst nicht Kampfsport. Karate ist eine Denkweise, eine Lebensart. Nochmals egel welchen Stil ich betreibe Te Kwon do,Karate,Judo,Hp-kido,Kickboxen,ATK,Muai-Tai,Aikido,usw. Es geht um das Gefüll in einer solchen Lage. Egal ob 9.Kyu oder 4.Dan. Komme ich dort hin wo ich nicht weglaufen kann, dann ist es so. Kenne ich dieses Gefühl wenn ich dort stehe, ich und der andere oder mehrere in der heutigen Zeit weiß ich nie was für ein Wahnsiniger mir gegenüber steht und wie ernst er es meint. Fakt ist, es wird keinen Ringrichter geben der unterbrechen wird. Vielleicht ist er oft in solchen Lagen und ist ganz ruhig, ok ich habe z.b 1.Dan aber ist das eine Versicherung wenn mir Füße und Hände zittern. Und solche Lagen sind nicht zu üben. Bitte schreibe zurück Karl Oss.
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
Wieviel Selbstverteidigung ist ?genügend?? Karate lehrt sicherlich auch Selbstverteidigungstechniken, vor allem kann man im Training ausprobieren, was gegen einen gößeren/kleineren/gleich großen Gegner jeweils überhaupt sinnvoll ist. Inwieweit das in der Praxis anwendbar ist, hängt vom Einzelfall ab. Viel wichtiger ist, dass man Selbstbewusstsein lernt und dadurch in einer bedrohlichen Situation nicht so schnell ?Opferverhalten? ausstrahlt. Dadurch wird einem nicht ganz so entschlossenen Gegner vielfach schon mal der Wille zum Angriff genommen. Und wenn dann einer wirklich zuschlägt (also Kneipenprügelei etc.), ist zumindest eine Abwehrbewegung als Reflex vorhanden. Viel wichtiger ist aber, dass man im Training auch seine eigenen Grenzen erkennt und dementsprechend von vornherein solche Situationen vermeidet, soweit möglich.
Antwort Werner (---) (Erlangen) 18.July 2009
Mein Beitrag soll nicht die Frage nach ?genügend? SV beantworten. Nur ein kurzer Hinweis zur Effektivität von Karate: Ich habe bisher eine vielleicht nicht ganz alltägliche Rutschpartie gemacht: 4 Jahre Aikido, 5 Jahre Wing Chun (+bissl BJJ), seit fast 2 Jahren Karate. Hätte ich immer nur eine Kampfkunst betrieben, könnte ich wohl nur sehr begrenzt darüber urteilen, ob Karate effektive SV bietet. Ich denke mir würde einfach ein Vergleichsmaßstab fehlen. Für einen solchen Vergleichsmaßstab reicht wohl ?über den Tellerrand kucken? nicht aus.
Antwort Angela (Baden-Baden) 23.July 2009
Ich habe erst im November 2008, mit 38 Jahren, mit der Karate-Ausbildung angefangen. Den Gedanken, dass Karate auch zur SV gebraucht werden könnte, hatte ich erst später. Zum Training zu Hause habe ich meinem Mann einige Angriffs- und Blocktechniken gezeigt. Obwohl er nie irgendeine Kampfsportart erlernt hat, und auch nicht wirklich Erfahrung in Situationen des "Straßenkampfes" hat, habe ich schon allein von der Geschwindigkeit her keinerlei Chance, einen Angriff abzublocken. Das, was ich im ersten halben Jahr gelernt habe ist, dass Karate-Do Selbstsicherheit, Konsequenz, Reaktionsvermögen und Schnelligkeit trainieren wird. Wer MÖGLICHST SCHNELL Techniken zur Selbstverteidigung als Mittel zum Zweck erlernen möchte, ist mit Karate sicherlich nicht so gut beraten


Thema [10] Sind Lehrgänge eine sinnvolle Ergänzung zum Training?
Wie denkst Du über Lehrgänge unabhängig von einem speziellen Lehrgangsleiter? Sind Lehrgänge eine sinnvolle Ergänzung zum 'normalen' Training? Ist es von Vorteil auch mal mit vollkommen unbekannten Karateka zu trainieren und Erfahrungen auszutauschen? Kann man dort in der (meist) großen Gruppe überhaupt individuell etwas lernen? Sind Lehrgänge mehr etwas für die Jugend? Oder ist das Training im eigenen Dojo ausreichend und gewinnbringend, da nur der eigene Trainer die persönlichen Schwachpunkte kennt und diese trainieren kann?
Antworten Übersicht
Antwort Helmut (7.Kyu) (91586 Lichtenau/Mfr) 12.Januar 2003
Lehrgänge sind das Salz in der Suppe des Trainigsalltags. Egal wer Sie leitet, wird dadurch die Vielfalt des Karate deutlich. Man wird immer wieder mit neuen Sichtweisen konfrontiert, auch bei scheinbar banalen Dingen, die man schon lange geübt hat. Lehrgänge erweitern den Horizont, in jeder Beziehung. Man wird immer etwas dazulernen und erfahren, dass man immer dazu lernen kann, auch wenn man glaubt schon alles zu kennen. Oss Helmut
Antwort Dieter Seitz (1.Kyu) (Schwäbisch Hall) 22.Oktober 2005
Ohne Lehrgänge muss sich ein Karateka vorkommen, wie auf einem Weg im Nebel oder im Wald. Kein Ausblick auf das, was um einen herum geschieht. Ein Lob noch für diese website. Ich finde sie ganz toll.
Antwort Streschewski Richard (4.Kyu) (Nordwalde) 22.Oktober 2005
Ich finde Grundsätzlich sollte man Lehrgänge besuchen. Karate verändert sich von Zeit zur Zeit und man sollte am Ball bleiben und nicht nur bei einem Trainer trainieren sonder auch mal reinschauen was die anderern höherern Dan-Träger trainieren.
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 18.July 2009
Eindeutig Ja. Jeder Trainer hat eine etwas andere Herangehensweise an das Training, dementsprechend bieten Lehrgänge Gelegenheit zum Blick über den Tellerrand. Darüber hinaus trifft man dort im Training auf Karateka anderer Vereine und lernt sich kennen, es ist also auch eine Art von Geselligkeit... verschiedenste Menschen, vereint durch ein gemeinsames Interesse. Und wenn man des öfteren auf Lehrgänge fährt, freut man sich dann schon vorher, die inzwischen bekannten Gesichter wiederzusehen. Für mich als Trainerin ist es darüber hinaus eine sehr gute Gelegenheit, Ideen und Anregungen zu sammeln, die ich dann im eigenen Training umsetzen kann, damit es auch im Verein nie langweilig wird.


Thema [11] Mit einer Behinderung trainieren?
Hast Du Erfahrungen, wie und ob Behinderte (körperlich oder geistig) mit Karate-Do zurecht kommen? Hast Du vielleicht selbst eine Behinderung und trainierst Karate-Do sehr gern? Wie kann man trainieren, wenn man z.B. blind ist oder im Rollstuhl sitzt? Wie können Behinderte und Nicht-Behinderte miteinander im Training trainieren?
Antworten Übersicht
Antwort Dirk (Potsdam) 08.November 2003
Das Training von verschiedensten Kampfkünsten mit Behinderung ist i.d.R. kein Problem. Es ist selbstverständlich von Vorteil, wenn der Trainer/Lehrer eine Grundlagenausbildung im Rehasport hat, Voraussetzung ist das aber nicht. Beispielsweise ist Judo mit Sehbehinderung seit 1988 bereits eine paralympische Disziplin. In Kitzingen (Bayern) gibt es ein Schulungszentrum für Trainer/Lehrer, die Kampfkunst für Menschen mit Behinderung anbieten möchten. In Leipzig gibt es spezielles Rollstuhlkarate (die Jungs und Mädels waren sogar grad bei einer WM in Japan erfolgreich!). Eigentlich gibt es in ganz Deutschland Projekte, Dojo und Vereine, die sich mit Training oder Integration von behinderten Kampfsportlern einsetzen. Ich selbst beispielsweise habe vor drei Jahren ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem ich nicht-behinderte und behinderte Menschen gemeinsam in Shaolin Kempo unterrichte (Infos: www.bokken.net - hier gibts auch eine Linkliste zu anderen Projekten). Mir sind ebenfalls Projekte bekannt, in denen geistig-behinderte Menschen Judo erlernen. Wie Ihr seht: Kampfkunst mit Handikap ist kein Problem. Genauere Infos erteile ich gern auf Anfrage. Gruß, Dirk
Antwort Karl Reitschuster (9.Kyu) (Laudenbach Bergstr.) 18.July 2009
Bin neu - und durfte einen Kollegen kennenlernen der mit Kinderlähmung Karate lernt. Sicher kann er nicht alles mitmachen. Aber er sagt seit dem er Karate (3 Monate) macht fängt er an seine gelähmte Körperhälfte mehr warzunehmen und nicht nur als leblosen Anhang zu betrachten. Grüsse Karl
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 19.July 2009
Bei körperlicher Behinderung unter Berücksichtigung der durch die Behinderung bedingten Einschränkungen bei entsprechend angepasster Trainingsmethodik grundsätzlich ja. Auf unsere älteren Karateka nehmen wir ja auch Rücksicht. Bei geistigen Behinderungen sehe ich das etwas differenzierter, hier sollte m.E. im Einzelfall die Eignung geprüft werden. Ich habe mal in einem Verein, wo ich im Urlaub als Gast mittrainiert habe, eine geistig behinderte junge Frau im Training erlebt, die trotz ständig wiederholter Ermahnungen des Trainers zur Vorsicht und mehrfachem Eingreifen immer und immer wieder einfach nur wild drauflos gedroschen hat. Für Menschen, die aufgrund der geistigen Einschränkung nicht in der Lage sind, ihre Motorik zu beherrschen, halte ich Kampfsport daher nicht für wirklich geeignet, denn sie gefährden zwangsläufig ihre Trainingspartner - es sei denn, man schließt sie vom Kumite-Teil des Trainings aus. Die Möglichkeiten und Grenzen müssen hier für jeden einzelnen individuell herausgefunden werden, eine grundsätzliche Aussage zur Eignung oder Nichteignung gibt es nicht.


Thema [12] Gibt es eine Phase in der ein Karateka an das Aufhören denkt?
Günde können verschiedene sein: Das eigene Alter, das Gefühl nicht mehr weiter voranschreiten zu können oder vielleicht fehlende Motivation durch die Mittrainierenden oder den Trainer?
Antworten Übersicht
Antwort Daniela (1.Kyu) (Rostock) 19.July 2009
Wenn, dann hatte ich sie noch nicht. Die Freude am Erleben der eigenen Koordinationsfähigkeit sowie das Miteinander im Verein gibt so viel positive Energie, dass es wohl nicht leicht ist, darauf zu verzichten. Dass in schwierigen Lebensphasen aufgrund zeitlicher Engpässe Pausen - auch mehrere Jahre lang - auftreten können, kann ich mir vorstellen. Aber ein endgültiges Ende? Vieleicht, wenn gesundheitliche Probleme das Training dauerhaft unmöglich machen. Ansonsten? Für mich undenkbar.


Thema [13] Ist trainieren im hohen Alter ein Problem?
Ist trainieren im hohen Alter ein Risiko für einen selbst, oder für die anderen? Hat man noch das Gefühl voranschreiten zu können? Möglicherweise ist ja auch das Miteinander im Verein wichtig bzw. das gefordert werden? Welche Altersgrenzen und Erfahrungen gibt es?
Antworten Übersicht
Antwort Daniela () 19.July 2009
Das Problem liegt nicht im Alter, die Zahl der Lebensjahre ist nur eine Hausnummer. Das Problem liegt in der Frage des Gesundheitszustandes und der Koordinationsfähigkeit. Sicherlich geht die Dynamik mit zunehmendem Alter etwas verloren. Aus eigener Beobachtung kann ich sagen, dass auch die Koordinationsfähigkeit nachlässt, was sich im Kumite dadurch zeigt, dass die Angriffe weniger kontroliert und die Blöcke ungestümer und härter kommen. Das muss man wissen und im Training darauf Rücksicht nehmen, z.B. indem man den älteren Karateka die Partnerübungen mit einem entsprechend fortgeschrittenen und erfahrenen Karateka ausführen lässt, der auf eventuelle Fehler reagieren und so die Verletzungsgefahr vermeiden kann. Karate schult Beweglichkeit und Koordination und kann im Alter daher nur hilfreich sein, um Lebensqualität möglichst lange zu erhalten.
Antwort Michael (1.Dan) (Fockbek) 14.August 2009
Also mein Lehrer ist 65 Jahre alt und hat den 4. Dan. Ich kann leider nicht bestätigen, dass die Koordinationsfähigkeit oder die Dynamik im hohen Alter verloren geht. Eher im Gegenteil. Er hat natürlich auch seine Zipperlein und Eigenarten, aber im Großen und Ganzen kann er sich noch locker mit jüngeren Karateka messen. Nach meinen Beobachtungen hört die Weiterentwicklung im Karate-Do auch im Alter nicht auf. Dazu gibt es eine nette Geschichte, die von einem Bauern erzählt, der eine Ratte im Haus nicht los wird und verschiedene Katzen einsetzt, um sie zu fangen. Erst ein alter Kater, den der Bauer von einem Zen-Mönch bekommt, kann die Ratte besiegen.



nach oben Hauptseite